Tom-Clancy-Leser wissen, dass die Eliteeinheit der US-Marine - die Navy Seals - weder etwas mit Heidi Klum noch mit Robben oder Siegeln zu tun hat. Vielmehr stehen die Buchstaben "Seal" für "Sea, Air, Landing". Bekannt sein dürfte auch, dass solche Truppen nur dann zum Einsatz kommen, wenn etwas Wichtiges auf dem Spiel steht - zum Beispiel Infiltration, gezielte Zerstörung oder Entführungen. Wer es nicht glaubt, kann selbst in die Uniform eines Seals schlüpfen und sich gemeinsam mit drei CPU-gesteuerten Waffenbrüdern durch die drei ellenlangen Kampagnen von "Socom 3" kämpfen oder seinem 16-Mann-Team online beistehen.
Prima: Die Entwickler von Zipper Interactive haben die Maps gehörig aufgebohrt, sodass die Schauplätze nun um ein Vielfaches größer als in den Vorgängern sind. Um langweilige Fußmärsche zu vermeiden, finden sich in "Socom 3" erstmals ein Dutzend Land- und Wasserfahrzeuge. Das Schwimmen haben die Elite-Kämpfer ebenfalls gelernt. Drei Neuerungen, die dem Gameplay überaus zugute kommen.
Im abwechslungsreichen Einzelspielermodus gilt es, in insgesamt 14 Missionen einem korrupten Gewaltregime in Afrika das Wasser abzugraben, in Südostasien ein Drogen- und Waffenlager auszuheben und Polen vor einer chemischen Katastrophe zu bewahren, ohne dabei eigene Verluste zu erleiden. Das macht eine Menge Spaß, zumal der Schwierigkeitsgrad nicht allzu hoch ist: Die Gegner-KI haut keinen vom Hocker, Speicherpunkte gibt es zuhauf und auch PS2-Seals wissen, wie man mit Waffen umgeht. Zudem steht der Gamer seinen Gegnern nur selten Aug in Aug gegenüber.
Die bei den diversen Aufträgen mitgeführte Ausrüstung wird auf Wunsch in Eigenregie zusammengestellt. Wer aber glaubt, nur mit Vollausstattung den Gefahren trotzen zu können, sollte wissen, dass jedes einzelne Item ein gewisses Gewicht auf die Waage bringt. Je mehr Waffen und Utensilien die Spielfigur mit sich führt, desto schlechter ihre Agilität. Zum Glück gibt's die Standardausrüstung.
Für einen taktikbasierten Shooter unumgänglich ist ein einfaches, dennoch vielfältiges Kommunikationssystem. Hier überzeugt das PS2-Game vollends: Der Spieler kann seinen KI-Kollegen per USB-Headset Sprachbefehle erteilen oder Anweisungen mit dem Controller geben. Die Auswahl beschränkt sich aber nicht nur auf Allerweltskommandos wie "Folgen", "Feuer einstellen" und "Auf den Boden", sondern umfasst auch Order wie "Durchbrechen, Splitter und säubern". In diesem Fall wirft ein Teammitglied eine Splitterhandgranate und macht sich dann auf die Suche nach überlebenden Feinden. In Kombination mit der Auswahl des "Ansprechpartners", etwa "Alpha", "Bravo" oder "Verbündeter" stehen dem Spieler recht vielfältige Sprachoptionen zur Auswahl.
Socom 3: U.S. Navy Seals
Hersteller/Vertrieb | Zipper Interactive/SCEE |
Genre | Action |
Plattform | PlayStation2 |
Preis | ca. 60 Euro |
Altersfreigabe | ab 16 Jahren |
Sind erst einmal alle Missionen erfüllt, verfügt man über genügend Erfahrung, um sich am Online-Modus zu versuchen. Ohne Training sollte kein PS2-Seal an Internet-Schlachten teilnehmen, da dies in den meisten Fällen zu Frust führt. Und zwar sowohl beim Spieler, der alle naselang ins Gras beißt, als auch bei den Teammitgliedern, die sich vom Newbie im Stich gelassen fühlen. Sieben Einsatztypen werden online geboten, darunter "Eskortieren, "Kontrolle" und "Zerstörung". Spaß macht vor allem "Konvoi", eine Variante, in der Terroristen Lastwagen durch feindliches Territorium bringen müssen. Aber: Wie bei allen ähnlichen Online-Games steht und fällt der Spaß mit der Qualität des eigenen Teams. Somit ist "Socom 3: U.S. Navy Seals" das perfekte Spiel für Clans.