Die US-Navy hat zwei riesige Flugzeugträger verkauft, die USS Kitty Hawk und die USS John F. Kennedy. Beide wurden zu Beginn der 1960er-Jahre gebaut und zählen zur Kitty-Hawk-Klasse. Sie sind über 320 Meter lang und verdrängen 72.000 Tonnen, die Besatzung betrug über 3000 Mann. Beide Träger wurden schon vor Langem aus dem Dienst genommen, nun wurde über ihr weiteres Schicksal entschieden: Beide Träger werden abgewrackt. Der Preis von einem Cent, den ein Abwrackunternehmen aus Texas entrichtet, ist allerdings denkbar gering – angesichts der Menge an Altmetall. Doch es soll sich auch verstrahltes Material an Bord befinden. Allerdings waren beide Träger noch nicht mit Atomreaktoren ausgerüstet und wurden noch von Öl angetrieben.
Ende in Texas
Beide Schiffe werden nach Texas gebracht, die Kitty Hawk wird dafür vermutlich ein letztes Mal um Kap Horn herumgeschleppt. Ein Zeitplan existiert aber nicht. Dass die Schiffe verschrottet werden, ist seit 2017 bekannt. Damals war die Nachricht für die ehemaligen Besatzungsmitglieder ein Schock. Sie hatten gehofft, dass den Trägern der Schrottplatz erspart bleibt. Sie setzten sich für ein Weiterleben als Museumsschiff ein. Flugzeugträger sind für das Lagern in der Reserveflotte weniger geeignet als andere Schiffe. Einen Versorger oder auch ein Kampfschiff wie eine Fregatte kann man mehr oder weniger funktionstüchtig einmotten. Auch wenn Ausrüstung und Elektronik veralten, wären diese Schiffe im Konfliktfall noch zu gebrauchen. Doch ein Träger hat ohne die Flugzeuge, die er trägt, wenig Nutzen.
Museumspläne scheiterten
Die Kitty Hawk, Spitznamen "Battle Cat", wurde schon 2009 nach 48 Jahren außer Dienst gestellt. Ihren Namen trägt sie nach dem Ort, an dem die Brüder Wright ihren ersten Flug absolvierten. Sie nahm am Vietnam- und am Irakkrieg teil. 12 Jahre lang wurde sie in der "Inactive Ship Maintenance Facility" eingemottet. Die John F. Kennedy wurde bereits zwei Jahre früher aus dem aktiven Dienst genommen. Hier gab es Versuche, sie in ein Museumsschiff zu verwandeln.
Die Navy war bereit, sie zu spenden, doch die entsprechenden Anträge wurden als "untauglich" zurückgewiesen. Zu vermuten ist, dass die Initiatoren, die das Schiff nach Florida holen wollten, nicht die nötigen Mittel nachweisen konnten, die nötig gewesen wären, um den Träger zu sanieren, und in ein Museumsschiff umzuwandeln.
Der Name USS John F. Kennedy wird jedenfalls nicht untergehen, der zweite Flugzeugträger der aktuellen Gerald-R.-Ford-Klasse wird wieder so benannt. Das Schiff soll 2024 in Dienst gehen.
Quelle: USA Today
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