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Hyperschallwaffen Zirkon-Rakete – Putins Flugzeugträger-Killer erstmals bei einer Übung eingesetzt

Due Zirkon erhebt sich aus einer Box des Vertikalstarters 3S14.
Due Zirkon erhebt sich aus einer Box des Vertikalstarters 3S14.
© Commons
Die Zirkon erreicht 11.000 km/h. Sie ist so schnell, dass sie nicht abgefangen werden kann. Nun wurde die Waffe erstmals von einer Fregatte aus gestartet.

Die Zirkon-Rakete, offizieller Systemname 3K22, ist eine der neuartigen Hyperschallwaffen, die Russland derzeit im Militär einführt. Nun wurde in der Barentssee so eine Waffe erstmals unter realistischen Bedingungen gestartet und gegen ein Übungsziel eingesetzt. Abgefeuert wurde die Rakete von der modernsten Fregatte der Russen, der Admiral Gorschkow. Der Chef des Generalstabs, Waleri Gerassimow, sagte, die Rakete habe eine maximale Höhe von 28 Kilometern erreicht und das 450 Kilometer entfernte Ziel nach einer Flugzeit von viereinhalb Minuten getroffen. Gerassimow bestätigte auch, dass weitere U-Boote und Überwasserschiffe der russischen Marine mit der Zirkon bestückt werden.

Auf dem Video ist zu sehen, wie die Rakete aus einem der 16 Standartstarter der Fregatte abgeschossen wird. Eine Besonderheit dabei: Die Rakete steigt nur ein wenig und kippt dann in einem 90 Grad Winkel Richtung Ziel ab. Die Zirkon hat zwei Antriebsstufen, die erste bringt die Waffe auf die nötige Geschwindigkeit, welche das Staustrahltriebwerk zum Arbeiten benötigt, mit ihm wird dann die Hyperschallgeschwindigkeit erreicht.

Genaue Daten zu dem Waffensystem gibt es nicht. Die Waffe ist seit etwa fünf Jahren in der Erprobung. Die Moskauer Führung machte in dieser Zeit widersprüchliche Angaben zu den Leistungsdaten. Im Februar 2019 hatte Präsident Putin in einer Rede gesagt, dass die Waffe eine Höchstgeschwindigkeit von etwa neunfacher Schallgeschwindigkeit – das entspricht 11.000 km/h - erreiche und eine Reichweite von etwa 1000 Kilometern besitze.

Westliche Experten gehen davon aus, dass der Gefechtskopf der Zirkon 500 Kilogramm Sprengstoff in Ziel bringt. Diese Menge ist notwendig, um ein Großschiff wie einen Flugzeugträger mit einem Treffer zu versenken. Die Zirkon kann auch nuklear bestückt werden. Ihre hohe Geschwindigkeit macht es derzeit praktisch unmöglich, die Rakete während des Anfluges abzuwehren. Die Rakete kann gegen See- und gegen Landziele eingesetzt werden. Potenziell ist die Zirkon daher derzeit eine tödliche "Wunderwaffe", gegen die der Westen kein Gegenmittel besitzt. Ob die Zirkon bei einer echten Auseinandersetzung allerdings auch so funktioniert wie bei Übungen, ist wie bei allen modernen Waffensystemen unklar.

Modernisierungsschub der russischen Flotte

Während im Westen weitreichende Raketensysteme bislang nur auf sehr großen Kampfschiffen installiert werden, neigt der Kreml dazu, diese gefährlichen Waffen auch vergleichsweise kleinen Schiffchen unterzubringen. Weitreichende Marschflugkörper wurden schon von Korvetten abgefeuert. Die Zirkon kann jedes Schiff einfach aufnehmen, welches eine vertikale Startereinheit an Bord hat.

Mit diesem System wird die Schlagkraft der im Vergleich zur US-Navy eher kleinen und überalterten russischen Flotte deutlich gestärkt. Bei der Entwicklung von Hyperschallwaffen liegen selbst die USA derzeit hinter Russland. Vor der Zirkon wurde bereits die Kinschal-Rakete eingeführt. Die Hyperschallrakete wird in der Luft gestartet. Und auch der Avantgard-Gleiter soll bereits im Dienst sein. Der Gleiter wird von einer Interkontinentalrakete in die Atmosphäre gebracht und nähert sich dann mit Hyperschallgeschwindigkeit dem Ziel.

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