Das Wrack der "Akagi" wurde vom Forschungsschiff "Petrel" in 5490 Metern Tiefe entdeckt, mehr als 2090 Kilometer nordwestlich von Pearl Harbor. Um in dieser Tiefe operieren zu können, setzte die "Petrel" eine autonome Unterwasserdrohne aus. Sie hat hat das Wrack mit einem Sonargerät aufgespürt. Das Forschungsschiff gehört der Vulcan Inc, einem Unternehmen, das vom verstorbenen Microsoft-Mitbegründer Paul Allen gegründet wurde. Petrel arbeitete offiziell mit der US Navy zusammen, da es nach US-Recht verboten ist, Unterwasser-Kriegsgräber amerikanischer Matrosen zu stören.
"Die "Akagi" liegt aufrecht auf ihrem Kiel. Wir können den Bug sehen. Wir können das Heck deutlich sehen. Sie können einige der Geschützstellungen sehen. Wir können auch sehen, wo ein Teil des Flugdecks zerrissen ist und fehlt", sagte Robert Kraft, der Direktor für Unterwasseroperationen der "Petrel", der Nachrichtenagentur AP. Um das Wrack herum sind Trümmer erkennbar, der Meeresgrund zeigt immer noch die Spuren des Aufpralls von 1942.
In der Woche zuvor hat die "Petrel" bereits das Wrack der "Kaga" aufgespürt. Beide Schiffe liegen im Papahanaumokuakea Marine National Monument - dem größten Meeresschutzgebiet der Welt und wurden in der Schlacht von Midway versenkt.
Wendepunkt des Pazifikkrieges
Etwa sechs Monate nach dem japanischen Überraschungsangriff auf Pearl Harbour kam es zu dieser Seeschlacht. Der Marinehistoriker John Keegan nannte die Schlacht von Midway "den atemberaubendsten und entscheidendsten Schlag in der Geschichte der Seekriegsführung". Sie wurde zum Wendepunkt des Pazifikkrieges, danach ging es für Japan nur noch zurück. Ziel der Japaner war es, die amerikanischen Träger zu versenken, die ihnen in Pearl Harbour entwischt waren. Doch Admiral Yamamoto Isoroku geriet mit seiner Flotte in eine Falle, die ihm sein Gegenspieler, Admiral Chester W. Nimitz, gestellt hatte.
Augenzeuge des Untergangs
Der Japaner Mitsuo Fuchida gehörte zu den wenigen Überlebenden der "Akagi". Er beobachtete damals den tödlichen Angriff der amerikanischen Sturzkampfbomber. Als die Japaner die US-Flugzeuge entdeckten, war es zu spät für eine Gegenwehr. Die eigenen Flugzeuge der "Akagi" wurden gerade an Deck munitioniert und aufgetankt. Aus großer Höhe stürzten sich die amerikanischen Piloten auf die Träger.
"Das schreckliche Geräusch der Sturzbomber erreichte mich zuerst, gefolgt von der Explosion eines direkten Treffers. Es gab einen blendenden Blitz und dann eine zweite Explosion. Als ich mich umsah, war ich entsetzt über die Zerstörung, die innerhalb von Sekunden geschehen war. Da war ein riesiges Loch im Flugdeck direkt hinter dem Mittschiffsaufzug. Der Aufzug selbst, gedreht wie geschmolzenes Glas, hing in den Hangar herab. Deckplatten wickelten sich in grotesken Formen nach oben. …. Tränen strömten über meine Wangen, als ich sah, wie sich die Feuer ausbreiteten."
Die Amerikaner versenkten die vier Träger "Akagi", "Kaga", "Soryu" und "Hiryu" mit 322 Flugzeugen und über fünftausend Seeleuten. Dazu verloren die Japaner den schweren Kreuzer "Mikuma". Die amerikanischen Verluste beliefen sich auf 147 Flugzeuge und mehr als dreihundert Seeleute.
Quelle: Japanese aircraft carrier Akagi
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