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Hyperschallrakete Zirkon Putins mächtigste Rakete wird auch auf kleinen Schiffchen stationiert

Raketenstart von einem Kreuzer der Kirow-Klasse.
Raketenstart von einem Kreuzer der Kirow-Klasse.
© Russisches Militär / PR
Russland rüstet auch kleine Boote mit großen Raketen aus. Nun wurde angekündigt, dass die 10.000 km/h schnelle Zirkon auf allen Schiffen eingebaut werden sollen. Selbst kleine Korvetten würden dann den Flugzeugträger-Killer an Bord haben.

In der russischen Marine gibt es schon seit Langem einen Trend, der den westlichen Strategen Sorgen bereitet. Während der Westen Cruise-Missiles und Raketen mit großen Reichweiten nur auf sehr großen Schiffen stationiert, rüsten die Russen auch recht kleine Schiffchen mit den mächtigen Waffen aus. Für einen Gegner wird ein Krieg dadurch schwerer zu prognostizieren, weil auch kleine Boote sehr wertvolle Ziele angreifen können.

Bisher betraf diese Doktrin vor allem russische Marschflugkörper. Nun hat der Präsident der vereinigten Werften Russlands Alexej Rachmanow noch einen draufgesetzt. Er wurde gefragt, wo die extrem schnellen Hyperschallraketen vom Typ Zirkon eingebaut würden und antwortete: "Alle neuen Projekte von Schiffen, die wir bauen, sind universell für eine ganze Raketenfamilie geeignet, auch die nach denen sie gefragt haben."

Hyperschallrakete Zirkon: Putins mächtigste Rakete wird auch auf kleinen Schiffchen stationiert

Vom Kostenpunkt sei das kein Thema, unwahrscheinlich sei nur, dass alte Schiffe mit begrenzter Restlebensdauer umgerüstet würden, so Rachmanow. Auch der russische Verteidigungsminister Sergej Shoigu bestätigte bei der Gelegenheit, dass die russische Marine die Zahl der Kriegsschiffe, die Zirkon Hyperschall-Raketen tragen können, erhöhen würde.

Zu schnell für eine Verteidigung

Die Hyperschallrakete Zirkon soll eine Geschwindigkeit von über 10.000 km/h erreichen, ihre Reichweite soll 1000 km überschreiten. Seit Ende 2018 wurden mehr als zehn Versuchsstarts der Waffe gegen Marineziele durchgeführt. Im Jahr 2020 soll sie auf Marineschiffen eingeführt werden. Die USA entwickeln ebenfalls Hyperschallwaffen, aber in diesem Gebiet scheint Russland im Rüstungswettlauf vorn zu liegen.

Die Rakete soll in einem halb-ballistischen oder auch in einer niedrig gelegenen Flugbahn fliegen können, außerdem wird vermutet, dass sie Ausweichmanöver vollziehen kann. Wegen dieser Fähigkeiten und der hohen Geschwindigkeit kann die Waffe derzeit nicht abgefangen werden. Allein die Geschwindigkeit machte eine Verteidigung fast unmöglich: In niedriger Flugbahn blieben kaum zehn Sekunden zwischen dem Erfassen der Zirkon und dem Einschlag ins Ziel.

Insgesamt ist die russische Marine trotz einiger Modernisierungen überaltert, die Großschiffe stammen fast alle aus der Zeit der UdSSR. Die russischen Entwicklungen in Sachen Radar und der Vorsprung in der Raketentechnik machen die Oldtimer allerdings wieder zu einem ernst zu nehmenden Gegner.

Alte Schiffe mit modernen Waffen 

Tatsächlich werden wohl alle Kriegsschiffe und U-Boote, die derzeit mit Kalibr- oder Oniks-Systemen bewaffnet sind, die neuen Hyperschallwaffen tragen. Der russische Präsident Putin sagte, dass auch die Korvetten der Gremyashchiy-Klasse mit ihr bewaffnet würde. Die Lenkwaffen-Korvette besitzt nur eine Verdrängung von 2500 Tonnen. Sie könnte acht Lenkwaffen vom Typ Zirkon einsetzen. Zum Vergleich: Die deutschen Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse sind mit 7200 Tonnen fast dreimal so schwer und führen keinerlei Lenkwaffen solcher Reichweite mit sich. Die Zirkon wird die damit erste Hyperschallwaffe sein, die von See aus eingesetzt werden kann.

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