Die Vermengung zweier Spiele-Genres ist meist eine feine Sache, erfordert aber nicht selten Gameplay-Kompromisse, die von den Fans häufig mit harscher Kritik gestraft werden. Nicht so bei "Spellforce 2": Hier verschmolzen Echtzeitstrategie und Rollenspiel zu einer Einheit. Wie es noch besser geht, zeigt nur noch das Add-on "Dragon Storm".
Das setzt die Geschichte des vor rund einem Jahr erschienenen Hauptprogramms "Shadow Wars" nahtlos fort. Schauplatz ist das Fantasy-Reich Eo, dessen zahlreiche Inseln durch magische Portale miteinander in Verbindung stehen. Aus zunächst unbekannten Gründen versagen jedoch immer mehr Portale ihren Dienst und Eo droht zu zerfallen. In der knapp 30-stündigen (!) Einzelspieler-Kampagne versucht der Spieler nun gemeinsam mit seinen treuen Gefährten, den Niedergang der Fantasy-Welt zu verhindern. Unterstützt werden sie dabei von einer neuen Rasse: den Drachen der Shaikan - die allerdings erst im letzten Viertel des Abenteuers in die Schlacht geführt werden dürfen.
Zu Beginn der Kampagne wird indes manch einer enttäuscht sein, dass er seinen mühsam hochgepäppelten Recken aus dem Hauptprogramm nicht in "Dragon Storm" hinüberretten darf. Doch das ergibt durchaus Sinn: Nur so bieten die neuen Abenteuer für Einsteiger und Veteranen gleichermaßen eine lohnende Herausforderung. Kleiner Trost: Man beginnt in "Dragon Storm" mit Level zehn und kann sein Alter Ego im erweiterten Fertigkeitenbaum nun nicht nur mit Kampf- und Magie-Skills, sondern auch mit äußerst wirkungsvollen Shaikan-Fähigkeiten ausstatten. Dazu zählt unter anderem das Beschwören eines riesigen Wolfs.
Vorbildliche Kampagne
Alte Bekannte, neue Einheiten, derselbe Spaß: Die Kampagne von "Dragon Storm" ist vorbildlich und steht dem Original in nichts nach. Ebenso abwechslungs- wie ideenreiche Quests mit ständig neuen Überraschungen und Nebenschauplätzen, Charaktere, die einem tatsächlich ans Herz wachsen, markige Fantasy-Dialoge, eine eigene schwimmende Stadt und Spannung, die sich ohne Durchhänger kontinuierlich bis zum Ende steigert - all das sorgt dafür, dass man die Maus so schnell nicht mehr aus der Hand gibt.
Nach wie vor beeindruckend: die Präsentation des Geschehens. Untermalt mit den "Herr der Ringe"-ähnlichen Klängen der Thüringen-Philharmonie, macht "Dragon Storm" mit detailverliebten Maps und effektvollen Zaubersprüchen eine sehr gute Figur. Einziges Manko für die Übersichtlichkeit: Allzu weit lässt sich aus dem Geschehen nicht herauszommen.
Spellforce 2: Dragon Storm
Hersteller/Vertrieb | Phenomic/Jowood |
Genre | Rollenspiel |
Plattform | PC |
Preis | ca. 30 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Die Freunde von Mehrspieler-Partien via LAN oder Internet erhalten zusätzlich zur Kampagne eine ganze Reihe neuer Echtzeitstrategie- und RPG-Karten - damit lässt sich ohne Weiteres wochenlang in Fantasy-Gefilde abtauchen. Jeder Cent der knapp 30 Euro für "Dragon Storm" ist bestens angelegt.