Echtzeitstrategie der alten "Command & Conquer"-Schule, aber mit allen Raffinessen zeitgemäßer Technik - so präsentiert sich "War on Terror" beim ersten Probespielen. Die Oberfläche leuchtet, blitzt und glänzt - bei genauerem Hinsehen machen sich jenseits des Effekt-Gewitters aber doch ein paar wenige Makel bemerkbar ...
Nach einer Tutorial-Geiselbefreiung auf der berüchtigten Gefängnisinsel Alcatraz geht es in "War on Terror" ans Eingemachte: In drei Kampagnen - je eine für die World Forces, für den Orden und für China - mit insgesamt 23 Missionen kann man als Oberbefehlshaber versuchen, das Gleichgewicht der Welt wieder ins Lot zu bringen. Ein weites Betätigungsfeld bietet darüber hinaus der Mehrspielermodus mit allen traditionellen Spielarten von "Capture the Flag" bis hin zu "King of the Hill" und "Deathmatch". Ein mächtiger Drag&Drop-Editor erlaubt zudem das Erstellen eigener Karten und Missionen - willkommenes Futter für die Langzeitmotivation.
Wer die Welt befrieden will, kommt in "War on Terror" weit herum - und erlebt dabei auf frei dreh-, zoom- und schwenkbaren Karten unter anderem real existierende Schauplätze in Paris, Canterbury, Berlin oder San Francisco in einer Detailtreue nachgebildet, die ihresgleichen sucht. Sandige Wüstenlandschaften, verschneite Bergregionen und dichter Urwald halten für den Terrorkampf jede Menge strategische Herausforderungen bereit. Das Schöne dabei: Die Aufträge nehmen im Lauf der Missionen oft überraschende Wendungen und halten so die Spannung durchgehend aufrecht. Zusätzlich zu den Primärzielen gibt's in der Regel eine Reihe von optionalen Aufgaben, in denen die eigenen Einheiten ihr Punkte-Konto weiter aufstocken können.
Im Grunde baut "War on Terror" in allen Missionen immer noch ganz auf das alte "Command & Conquer"-Spielprinzip - allerdings ohne Basisbau-Komponente. Gefangene befreien, alle Gegner auf der Karte ausschalten, Gelände freikämpfen. Öde? Mitnichten! Die rund 60 Einheiten verfügen über wesentlich komplexere Fähigkeiten (aktive wie passive) als im großen Vorbild, und mit dem berüchtigten Tank-Rush gewinnt man in "War on Terror" auch keinen Blumentopf mehr.
In ihren Einsätzen "wachsen" die Kämpfer und dürfen ihre hinzugewonnene Erfahrung sogar in die nächsten Missionen mitnehmen. Je nachdem, wie gut man einen Auftrag erledigt hat, steht dem Zocker-General außerdem ein Kontingent an Punkten zur Verfügung, das er in neue Land- und Luft-Einheiten investieren kann.
Spielerisch ist "War on Terror" äußerst vielseitig und motiviert mit vielen kleinen Extras immer wieder zum Weitermachen. Die intuitive Steuerung, in der sich jeder "C&C"-Veteran sofort zu Hause fühlt, erleichtert den Einstieg - ärgerlich ist lediglich die widerspenstige Kamera, die sich nur mit viel Fingerspitzengefühl auf die gewünschte Perspektive einstellen lässt - kein Fall für Grobmotoriker!
War on Terror
Hersteller/Vertrieb | Digital Reality/Deep Silver |
Genre | Strategie |
Plattform | PC |
Preis | ca. 50 Euro |
Altersfreigabe | ab 16 Jahren |
Besitzer schmalbrüstiger Rechenknechte werden mit "War on Terror" ebenfalls wenig Freude haben. Eine 2-GHz-CPU und 1 GB RAM sollten es mindestens sein - eine moderne GeForce- oder ATI-Karte setzen wir einfach mal voraus. Wer jedoch in dieser Hinsicht gut ausgestattet ist oder das Aufrüsten nicht scheut, sollte sich dieses atmosphärisch dichte Echtzeitstrategie-Epos auf jeden Fall gönnen.