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iPad 4 im Test Apples flinke Flunder

Apples iPad 4 sieht fast aus wie das iPad 3. Doch im Inneren hat sich einiges verändert: Der Prozessor ist schneller, die Kamera besser - und LTE läuft nun auch hierzulande. Das Tablet im Test.
Von Christoph Fröhlich

Auf den ersten Blick wirkt das iPad 4 wie sein Vorgänger: Das Gerät ist genauso groß wie das Tablet der dritten Generation und hat den gleichen hochauflösenden Retina-Bildschirm. Wie gewohnt finden 3,1 Millionen Pixel auf dem 9,7-Zoll-Display Platz, das sind weniger als bei Googles Flaggschiff-Tablet Nexus 10, das auf einem etwas größeren Bildschirm fast 4,1 Millionen Pixel darstellt. Dennoch gehört das Display des iPad 4 zum besten, das man derzeit in der Tablet-Welt finden kann.

Die einzige optische Veränderung findet sich am unteren Rand des Gehäuses, direkt unter dem Home-Button. Es ist eine kleine, aber entscheidende Neuerung: Wie beim iPhone 5 und beim iPad Mini setzt Apple beim iPad der vierten Generation auf den Lightning-Anschluss, der den alten Dock-Connector beerbt. Der kleine Stecker hat den Vorteil, dass es egal ist, wie herum er angeschlossen wird. Wer viel mit USB-Steckern zu tun hat, wird die neue nervenschonende Kabelage zu schätzen wissen.

Allerdings hat der neue Anschluss aber auch einen entscheidenden Nachteil: Altes Zubehör wie Dockingststationen oder Hüllen mit eingebauten Akkus passen nicht mehr. Zwar gibt es verschiedene Adapter, die sind mit Preisen ab 29 Euro aber alles andere als günstig.

Flinker Start

Die größte Neuerung steckt im Inneren des 9,4 Millimeter flachen Geräts: Der neue A6X-Prozessor ist mehr als doppelt so schnell wie der A5-Prozessor des Vorgängers. Zwar gehörte schon das iPad 3 zu den schnelleren Tablets, die vierte Inkarnation arbeitet aber noch einmal deutlich zügiger: Je nach Benchmark - einem Programm, das die Leistung von Geräten überprüft - ist das iPad 4 um 15 bis 100 Prozent schneller als der Vorgänger. Auch das Nexus 10 wird vom iPad der vierten Generation problemlos abgehängt: Das Google-Tablet erreicht im GL-Benchmark 1353 Punkte, das iPad 4 mit 2082 fast 70 Prozent mehr.

Das aufgebohrte Innenleben macht sich bemerkbar: Anspruchsvolle Apps wie Spiele starten teilweise mehrere Sekunden schneller, zudem fährt das Gerät zügiger hoch. Apple demonstrierte stern.de bei der Produktvorstellung eine frühe Version des Rennspiels "Real Racing HD 3", die trotz aufwendiger Grafik auf Xbox-Niveau stets flüssig lief. Trotz des schnelleren Prozessors müssen sich Nutzer nicht mit einem schlechteren Akku zufriedengeben: Nach wie vor sind bis zu zehn Stunden Laufzeit möglich.

Bessere Kamera, schnelleres Wlan

Was ist sonst noch neu? Das iPad 4 kann nun mit Wlan-Verbindungen mit bis zu 150 MBit pro Sekunde umgehen, der Vorgänger schaffte etwa die Hälfte. Wer sein Gerät via Wifi synchronisiert, dürfte von dem Geschwindigkeitszuwachs profitieren. Auch die Facetime-Kamera auf der Frontseite ist besser geworden: Das iPad 4 macht ein wesentlich besseres, rauschärmeres Bild als das iPad 3. Die Kamera auf der Rückseite bleibt unverändert und eignet sich eher für Schnappschüsse als für Profiaufnahmen. Und: Das ultraschnelle mobile Internet LTE funktioniert nun auch hierzulande, allerdings wie beim iPhone 5 und beim iPad Mini nur im Telekom-Netz.

Die günstigste Variante ohne mobiles Internet (UMTS) gibt es in Deutschland für 499 Euro und hat 16 Gigabyte (GB) Speicherplatz. Das 32-GB-iPad kostet 599 Euro, die 64-GB-Version 699 Euro. Die Varianten mit LTE sind teurer: 629 Euro, 729 Euro und 829 Euro werden für die 16-, 32- oder 64 Gigabyte-Version fällig.

Fazit

Apple hat das runderneuerte iPad 4 in jeder Hinsicht verbessert: Der schnellere Prozessor sorgt für geringere Wartezeiten beim Starten des Geräts, die verbesserte Frontkamera dürfte vor allem Nutzer von Videotelefonie-Diensten wie Skype oder Facetime freuen. Toll ist auch, dass Apples großer Flachcomputer nun auch LTE unterstützt - wenn derzeit auch nur das Netz der Telekom. Das iPad 4 gehört zu den teuersten Tablets am Markt, ist aber auch eines der besten. Besitzer des iPad 3 können aber getrost auf die nächste Generation warten.

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