Notebooktaschen Die High-Tech-Stoßfänger

Damit Notebooks unterwegs keinen Schaden nehmen, gehören sie in eine Tasche, die sie vor Stößen, Stürzen und Regen schützt. Bei der Auswahl der Behältnisse gibt es jedoch einiges zu beachten.

Tasche und Notebook müssen gut zueinander passen, sagt Stefan Böttinger, Sprecher des Computerherstellers Dell in Frankfurt. "Der Rechner sollte also in die Tasche hineinpassen, andererseits aber nicht zu viel Raum haben." Sonst ruckelt er womöglich hin und her. Eben das sollen auch Riemen und Klettbänder in der Tasche verhindern.

Messen ratsam

Bei der Abstimmung von Notebook und Tasche helfen Zoll-Angaben weiter. Allein darauf sollte sich der Käufer aber nicht verlassen: "Wir geben Zentimeter an, und der Kunde sollte sein Notebook lieber ausmessen", empfiehlt Melanie Bleicher, Produktmanagerin beim Taschenhersteller Vaude in Tettnang (Bayern). Denn die Zoll-Angaben der Rechnerhersteller beziehen sich auf die Bildschirmdiagonale und nicht auf die Gesamtgröße des Rechners.

Es gibt Taschen, die auf die Notebooks bestimmter Hersteller abgestimmt sind. Andere sind modular aufgeteilt, so dass sich die Schutzelemente im Innenraum dem Notebook entsprechend verschieben lassen. "Neben einem eigenen Fach fürs Notebook sollte die Tasche separate Fächer zum Beispiel für Kabel der Ersatzakkus haben", rät Böttinger. Diese Fächer sollten vom Notebook-Fach getrennt sein, damit sich die Komponenten nicht gegenseitig beschädigen. Margit Haatz, Sprecherin des Taschenherstellers Crumpler in Köln, rät dazu, beim Kauf einer Notebook-Tasche einfach alles ins Geschäft mitzubringen, was später in der Tasche transportiert werden soll. "Man verschätzt sich sonst oft hinsichtlich der Größe." Schließlich sollen vielleicht auch mobile Drucker oder Handys noch Platz finden.

Verschiedene Wünsche und Ansprüche

"Es gibt unterschiedliche Vorstellungen davon, wie eine Notebook-Tasche aussehen sollte", sagt Kenneth Ditlev vom Hersteller Targus in Ismaning bei München. Manager wünschten eine klassische, schwarze Tasche, Teenager dagegen stünden eher auf bunte Rucksäcke. Darauf hat sich die Branche eingestellt und bietet mittlerweile auch Modelle an, die eher auf die modischen Bedürfnisse von Frauen abgestimmt sind. "Entscheidend ist jedoch, dass bei der Sicherheit keine Abstriche gemacht werden", sagt Ditlev. Absolutes Minimum sei, dass die Tasche den Computer beim Herunterfallen vor Schäden schützt. Eine gute Notebook-Tasche ist so konzipiert, dass sie auch die Stöße abfängt, die beim einfachen Absetzen der Taschen auftreten, erklärt Margit Haatz.

Es gibt noch weitere Schutzmaßnahmen. Eine davon heißt bei Targus "Dome". Das Design ist dabei so ausgelegt, dass das Notebook in der stehenden Tasche auch von oben geschützt ist. "Denken Sie zum Beispiel daran, wenn Sie das Gerät in ein Schließfach stellen und oben drauf noch andere schwere Sachen kommen", erläutert Ditlev.

Gute Polsterung enorm wichtig

Wichtig ist auch der Tragekomfort. "Schultergurte sollten gut gepolstert sein", sagt Melanie Bleicher von Vaude. Dadurch schneiden die Riemen auch im Sommer, wenn man nur ein Hemd oder T-Shirt trägt, nicht in die Schulter ein. Rucksäcke sollte zusätzlich eine gute Polsterung zum Rücken des Trägers hin besitzen. Im Trend sind auch einfache Hüllen aus Neopren, in die das Notebook geschoben werden kann. Das bewahrt das Gerät zwar vor Staub oder Feuchtigkeit, der Schutz vor Stößen ist dagegen vergleichsweise gering. Die Neopren-Hüllen sind vor allem dazu gedacht, das Notebook in einer Tasche ohne Notebook-Fach sicher unterzubringen. "Eine Notebook-Tasche wird dadurch nicht ersetzt", sagt Böttinger.

Einen Blick sollte der Käufer auch auf die Verarbeitung der Tasche oder des Rucksacks werfen. Schließlich ist ein Notebook-Behältnis wegen des Rechnergewichtes erheblichen Belastungen ausgesetzt. Crumpler etwa verwendet eine besonders starke Nylonfaser. "Darauf geben wir eine lebenslange Garantie", sagt Haatz. Vaude setzt daneben auch auf Lkw-Planen, das Material ist robust und Wasser abweisend. Wichtig für die Verarbeitungsqualität sind auch die Nähte. Hier komme es unter anderem auf eine geringe Stichlänge an, erklärt Melanie Bleicher. "Gute Qualität sieht man einfach. Da müssen Sie nur eine gute und eine weniger gute Tasche nebeneinander stellen."

DPA
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