App-Vorschläge im Startmenü So nervt Windows 10 bald mit Werbe-Spam

Der App Store in Windows 10 ist nicht gerade ein berauschender Erfolg. Deshalb hilft Microsoft jetzt nach und macht das Startmenü zur Werbeschleuder. Als Problem sieht man das in Redmond nicht.

Seit Apple Apps auf das iPhone brachte, verdient der Konzern jedes Jahr einige Milliarden mit den Smartphone-Anwendungen. Kein Wunder also, dass Microsoft seit Windows 8 ebenfalls auf Apps setzt. Auch die Redmonder verkaufen seither Programme für Windows in einem eigenen Windows Store. Bloß die Nutzer interessiert das nicht besonders. Nun will der Konzern kräftig nachhelfen - ausgerechnet mit Werbung im Startmenü.

In einer neuen Testversion, die aktuell Mitgliedern von Microsofts "Insider-Programm" zum Testen angeboten wird, findet sich erstmals Werbung für bestimmte Apps. Die als "Suggested Apps" (Vorgeschlagene Apps) bezeichnete Werbung beruht auf bereits gekauften Programmen. Klickt man auf eine der Werbekacheln, landet man direkt im Windows Store.

Windows 10: keine weiteren Werbe-Pläne

Wie der Konzern gegenüber dem Tech-Blog "The Inquirer" bestätigt, will der Konzern die Werbung künftig auch im regulären Windows 10 platzieren, sie bleibt also nicht auf die Testversion beschränkt. Allerdings handelt es sich nach Interpretation des Microsoft-Sprechers nicht um Werbung: Schließlich würden nur Vorschläge unterbreitet, Geld würden die Entwickler der beworbenen Apps nicht zahlen. Die Werbung sei zudem nur auf das Startmenü und den Sperrbildschirm beschränkt. Weitere Werbepläne habe man zur Zeit aber nicht. "Wir wollen den Nutzer damit helfen, neue Features zu entdecken und so ihre Windows-10-Erfahrung verbessern."

Immerhin lassen sich die Werbevorschläge abstellen. Klickt man mit der rechten Maustaste auf die Werbekachel, kann man entweder alle Werbung dieses Anbieters oder die aller Anbieter gleichzeitig abstellen.

Ob sich Microsoft mit einer solchen Aktion allerdings einen Gefallen tut, ist zweifelhaft. Der Konzern hatte zuletzt kein besonders gutes Gespür dafür bewiesen, was den Windows-Nutzern zuzumuten ist. So sammelt Windows 10 nach der Express-Installation jede Menge Nutzerdaten, Microsoft patzte beim Versuch die Schnüffelei zu rechtfertigen. Die aggressive Weise, die Nutzer zum Update auf das neue System zu bringen, sorgte ebenfalls für Unmut. Vielleicht kann der Konzern das Ruder trotzdem herumreißen. Immerhin sorgte die zuletzt vorgestellte Hardware für Begeisterung.

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