Bionische Soldaten könnten auch in Frankreich zur Realität werden: Der Militär-Ethikausschuss hat grünes Licht zur Erforschung von Technologien gegeben, die die Leistungsfähigkeit von Soldaten verbessern könnten: Dazu könnten unter anderem Implantate, medizinische Behandlungen oder Exoskelette gehören. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.
In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht betonten die 18 Mitglieder der Kommission, dass es "unbedingt notwendig sei, die Forschung zu verbesserten Soldaten nicht zu behindern." In dem Report werden Bedingungen festgelegt, unter denen zukünftig an derartigen Technologien gearbeitet werden soll. Laut der französischen Zeitung "Le Monde" hat der Ausschuss allerdings nur einen "beratenden Charakter".
Ein besserer Soldat
Bei einem "verstärkten" Soldaten würden körperliche und geistige Fähigkeiten stimuliert, um "seine operative Effizienz zu verbessern", sagte Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly vor kurzem anlässlich eines Digitalforums. Dazu könnten Implantate gehören, die die zerebrale Kapazität von Soldaten erhöhen, sie gegen Stress immunisieren oder im Gefecht Freund von Feind unterscheiden lassen könnten. Auch Medikamente zur Verbesserung der psychischen Belastbarkeit für den Fall einer Gefangennahme würden in Betracht gezogen.
Sinn für Menschlichkeit muss erhalten bleiben
Entscheidend sei allerdings ein klarer ethischer Rahmen: Genetische Manipulation der Soldaten sollen verboten werden. Unter allem, "was die Integration des Soldaten in die Gesellschaft oder die Rückkehr ins zivile Leben gefährden könnte" sei eine klare ethische Linie zu ziehen. Auch der Sinn der Soldanten für "Menschlichkeit" dürfe in keinem Fall beeinträchtigt werden. Vorangetrieben werden müsse die Forschung dennoch – ansonsten sei die französische Armee gegenüber anderen Streitkräften im Nachteil.
Zwar gebe es keine unmittelbaren Pläne invasive Technologien wie Implantate für die Streitkräfte zu entwickeln. Laut Parly müsse Frankreich jedoch für die Zukunft gewappnet sein: "Nicht jeder teilt unsere Skrupel", erklärte sie. "Es ist eine Meinung, die nicht in Stein gemeißelt ist und regelmäßig im Lichte künftiger Entwicklungen neu bewertet werden wird", sagte sie weiter.
US-Geheimdienste: Menschenversuche in China
Medienberichten zufolge hatte sich John Ratcliffe, Geheimdienstdirektor der US-amerikanischen "National Intelligence", kurz zuvor in einem Artikel im "Wallstreet Journal" besorgt über Chinas Militärforschung gezeigt. Laut Ratcliff zeigten Geheimdienstdaten, dass China Menschenversuche unternommen habe, um bionische Soldaten zu entwickeln. Es gebe "keine ethischen Grenzen für Pekings Streben nach Macht."
Das chinesische Außenministerium forderte "einige Politiker auf der US-Seite" auf, "die Produktion und Verbreitung politischer Viren und Lügen einzustellen".
Quellen: "BBC"; "The Independent"; "CNN"; "Le Monde"; Website französisches Verteidigungsministerium