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"Pokèmon Schwert und Schild" Pokémon bringt eines der meisterwarteten Games des Jahres heraus - und die Fans sind sauer

Pikachu im Kampf in Pokemon Schwert Schild
Fan-Liebling Pikachu darf in "Pokémon Schwert und Schild" natürlich nicht fehlen
© The Pokémon Company / PR
Mit einem Doppelrelease sind gerade die beiden Pokémon-Spielen "Schwert" und "Schild" erschienen - mit erwartet großem Erfolg. Doch statt Freude macht sich bei vielen Zockern Ärger breit. Sie werfen dem Herausgeber vor, sie angelogen zu haben.

Es sollte das größte Pokémon-Spiel seit Jahren werden. Mit dem Doppelspiel "Schwert" und "Schild veröffentlichte The Pokémon Company zum ersten Mal ein vollwertiges Pokémon-Game für seine Heimkonsole Switch. Entsprechend groß war der Hype in den letzten Monaten. Doch in den letzten Tagen vor dem heutigen Release ist die Stimmung gekippt: Viele Fans fühlen sich über den Tisch gezogen.

Unter dem Hashtag #gamefreaklied (als Variante: Gamefreaklies) machen sich die Fans bei Twitter und anderen sozialen Netzwerken ihrer Wut Luft. Der Vorwurf: Gamefreak, im Auftrag der Pokémon Company für die Entwicklung des Spiel zuständig, soll systematisch die Fans getäuscht haben. Eine Anfrage für ein offizielles Statement zu den Vorwürfen wurde bisher nicht beantwortet.

Sparversion statt Meilenstein?

Die Anschuldigungen wiegen schwer. Wie bereits bei früheren Doppel-Einträgen der Serie unterscheiden sich die beiden Neuerscheinungen nur bei einigen wenigen enthaltenen Pokémon voneinander, sonst stellen sie dasselbe Spiel dar. Obwohl die beiden neuen Titel als Meilenstein für das enorm erfolgreiche Franchise bezeichnet wurden, ist der Umfang demnach kleiner als bei älteren Titeln. So wurden Hunderte Pokémon aus dem Spiel gestrichen, sie lassen sich erstmals nicht mehr aus den älteren Titeln ins eigene Spiel übertragen. Zudem sollen die Story und die Spielwelt deutlich magerer ausfallen.

Besonders ärgert die Fans aber, dass die Sparmaßnahmen  mit falschen Behauptungen begründet worden sein sollen. In Interviews und Gesprächen mit Fans wurde demnach erklärt, die Einsparungen seien erfolgt, weil die Figuren und Animationen so aufwendig neu gestaltet wurden. Kurz vor der Veröffentlichung wurde das durch die Analyse von Spieldateien scheinbar wiederlegt: Direkte Vergleiche der 3D-Modelle sollen zeigen, dass Gamefreak die Modelle größtenteils direkt von älteren Spielen kopiert hat - obwohl die für die wesentlich leistungsschwächere Mobilkonsole 3DS entwickelt worden waren. 

Die Wut ist groß

Kein Wunder, dass die Hardcore-Fans sofort Sturm liefen. Mehr noch als die Kürzungen sorgt der Vertrauensbruch durch die vorgeschobenen Begründungen für bewegte Reaktionen. "Ich habe jeden Respekt für Gamefreak verloren. Sie haben gelogen, uns manipuliert und das Franchise ruiniert", erklärt Twitter-Nutzer "Name_redacted" noch recht sachlich bei Twitter. Andere Fans sind deutlich emotionaler, viele sind ausfallend.

Weit schwerer dürfte The Pokémon Company aber treffen, dass auch die Bewertungen bei Portalen wie Metacritic vernichtend ausfallen. Während die Kritiker-Wertung mit 81 Punkten gut, wenn aauch nicht berauschend ausfällt, ist der Nutzerscore mit nur 3,4 Punkten regelrecht vernichtend gering. Neben dem geringen Umfang werden hier auch die als unzeitgemäß empfundene grafische Umsetzung, die technischen Schwächen sowie die fehlenden Langzeitaufgaben bemängelt.

Suche nach den Ursachen

Über die Gründe für die Kürzungen wird unter Fans wild spekuliert. Viele vermuten, dass das Spiel eigentlich für den Nintendo DS entwickelt wurde, dann aber auf die Switch gebracht wurde. Auch das wichtige Weihnachtsgeschäft und ein entsprechend zu früh angesetzter Release-Termin gilt als mögliche Erklärung. Zudem wird die geringe Personal-Ausstattung genannt: Obwohl das Pokémon-Franchise nach Schätzungen fast 100 Milliarden Dollar eingenommen haben soll - und damit deutlich mehr als alle anderen Franchises wie Marvel, "Star Wars" oder "Hello Kitty" -, arbeiten bei Gamefreak nur etwa 150 Personen. 

Dem Verkaufserfolg tut die Kritik - vorerst - keinen Abbruch. Bei Amazon Ist "Pokémon Schwert" der am meisten verkaufte Artikel in der Rubrik Videospiele. Auf Platz drei folgt dann zusätzlich noch "Pokémon Schild". Alleine das Weihnachtsgeschäft dürfte die Verkäufe noch eine Weile befeuern.

Quelle: Twitter, reddit, Metacritic

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