Eigentlich wirken die Uncharted-Spiele ja ein bisschen aus der Zeit gefallen. Das sympathische Großmaul Nathan Drake springt, hangelt und schießt sich durch historische und exotische Kulissen und hat dabei stets einen flotten Spruch auf der Lippe. In den Zwischensequenzen flirtet er mit seinen hübschen Begleiterinnen oder tauscht Sprüche mit seinem älteren, aber ebenso coolen Mentor aus. Nebenbei tötet er hunderte gesichtslose Bösewichte, alle in Notwehr versteht sich. Und trotzdem macht es unglaublichen Spaß.
Dass die in der Neuauflage "Uncharted: The Nathan Drake Collection" für die Playstation 4 überarbeitete, bisher dreiteilige Uncharted-Serie so ein riesiger Erfolg war, liegt wohl auch daran, dass es sich bei ihnen um klassische Helden-Fantasien handelt. Drake sieht gut aus, ist sympathisch, clever, taff und athletisch und ballert sich so durch Dschungel, Städte, Berge und Schlösser. Immer auf der Jagd nach einem sagenhaften Schatz, der sich dann am Ende als Fluch herausstellt. Die atemlose Inszenierung lässt zum Glück keine Denkpausen, immer ist irgendwo ein Rätsel zu lösen, ein Gegner zu besiegen oder man muss eben möglichst rasch aus einem einstürzenden Tempel fliehen. Für echte Archäologie und langweilige Grabungen bleibt da keine Zeit.
Action-Augenschmaus
Rein optisch sieht man den Spielen ihr Alter nicht an. Klar, der mittlerweile acht Jahre alte erste Teil hat am stärksten von der Runderneuerung für die Playstation 4 gewonnen. Doch die Spiele sahen schon bei ihrem ersten Auftritt auf der PS3 hervorragend aus. Nun ist alles noch ein bisschen höher aufgelöst, detailreicher und die Bewegungen flüssiger. Eine sehr gelungene Überarbeitung.
Das Spielprinzip ist dagegen eigentlich etwas überholt. Beim geistigen Nachfolger "The Last of Us" hat der Entwickler Naughty Dog mehr Wert auf subtile Spannung gelegt. Die Zahl der getöteten Gegner wurde eingedampft, man konnte viele Kämpfe durch geschicktes Schleichen vermeiden. Zudem ist die Hauptfigur moralisch deutlich ambivalenter, man nimmt ihm das Töten ab. Nathan Drake dagegen bleibt oft gar keine Wahl, sämtliche Gegner auszuschalten - erst dann kann er in den nächsten Bereich vordringen. Trotzdem bleibt er auch dann noch der fröhliche Sympath. Obwohl man zu diesem Zeitpunkt bereits 800 Menschen getötet hat. Am Ende des ersten Teils, wohlbemerkt.
Viel Spiel fürs Geld
Geschenkt. Bei Uncharted heißt es eben Spiel rein, Kopf aus. Dann macht das Popcorn-Abenteuer immer noch ebenso viel Spaß wie beim ersten Erscheinen. Auch wenn sich der eigene Spielehorizont und die Branche seit dem deutlich verändert hat. Und zu einem Preis von knapp 60 Euro für die drei jeweils 10-15 Stunden langen Spiele ist "Uncharted: The Nathan Drake Collection" wirklich jedem Fan von Action-Spielen ans Herz zu legen.
Auf diese Spiele können sich Gamer freuen

Seit der ersten Playstation und dem Ur-"Tomb Raider" hat sich Lara Croft einen Platz in der Gaming-Hall-of-Fame gesichert. Nachdem Tomb Raider 2013 neu aufgelegt wurde und Fans begeisterte, soll "Rise of the Tomb Raider" an die neue Storyline anknüpfen. Unter anderem können Spieler nun ihre eigenen Waffen herstellen. Das Spiel verfügt über ein eigenes Wetter-System, das sowohl Tiere als auch Menschen in ihrem Verhalten beeinflusst. Auch bei den Kämpfen gibt es einige neue Möglichkeiten wie Schleichattacken oder Nahkämpfe. Rise of the Tomb Raider erschien vorerst exklusiv für die Xbox One. Für den PC erscheint es Anfang 2016, PS4-Besitzer können erst nach einem Jahr zuschlagen.
Genre: Actionspiel
Plattform: Xbox One