Neue Webseite zum Datenschutz Apple stichelt gegen Google

Apple hat eine neue Webseite zum Thema Datenschutz. Darin bewirbt der iPhone-Konzern seine diskreten Dienste und stichelt gegen Konkurrenten wie Facebook und Google. Für Apple ist Privatsphäre längst zum Verkaufsargument geworden.

Privatsphäre ist für Apple sehr wichtig - das betont Firmenchef Tim Cook immer wieder. "Wir erstellen keine Profile aus den Mail-Inhalten oder Surfgewohnheiten unserer Kunden, um die Daten dann an Werbetreibende zu verkaufen", erklärte Cook in einem offenen Brief. Nun erneuerte Apple sein Bekenntnis zu mehr Datenschutz und überarbeitete auf der Unternehmenswebseite die Datenschutz-Rubrik.

Demnach setzt Apple auf breiter Front nach dem Zufallsprinzip erzeugte Gerätekennungen ein, um die Privatsphäre der Nutzer seiner Online-Dienste zu sichern. So sei etwa die Karten-App so ausgerichtet, dass keine Bewegungsprofile entstehen, erläuterte Apple am Dienstag auf der neuen Website zum Datenschutz. Dafür erkenne die Anwendung die Nutzer nur über eine zufällige ID, die Routendaten würden in mehrere Segmente aufgeteilt, um Informationen über Startpunkt und Ziel voneinander zu trennen. Auch bei anderen Online-Funktionen, bei denen Daten ausgewertet werden, werde die Identität der Benutzer durch anonyme Kennungen verschleiert.

Apple setzt damit den Kurs fort, den Datenschutz zum Verkaufsargument zu machen. Damit will das Team um Tim Cook nicht nur Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen, sondern sich auch von Konkurrenten wie Google oder Facebook absetzen.  So heißt es in einem Abschnitt: "Vor einigen Jahren begannen die Nutzer von Internetdiensten zu verstehen, dass sie bei kostenlosen Diensten nicht der Kunde sind, sondern das Produkt. Bei Apple sind wir aber überzeugt, dass ein tolles Benutzererlebnis nicht mit einem Verlust an Privatsphäre bezahlt werden darf." Die Kritik richtet sich ziemlich deutlich gegen Googles Kostenlosangebote wie etwa den im Sommer gestarteten Foto-Dienst, der unbegrenzt Speicherplatz bietet - dafür aber Zugriff auf die eigenen Fotos gewährt.

Auch Daimler-Chef Dieter Zetsche sprang jüngst für seine Fahrzeuge auf die Apple-Argumentation auf, man verdiene das Geld mit Hardware und sei deshalb nicht auf die Auswertung von Nutzer-Daten angewiesen.

DPA
cf

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