Kleine Nachricht, große Wirkung: Schon am 5. Oktober wird Apple in vielen Ländern, darunter der gesamte Euro-Raum, die Preise für Apps erhöhen. Das teilte das Unternehmen in einer kurzen Nachricht an Entwickler mit, die auf die neuen Preise vorbereitet werden sollen und nun die Möglichkeit bekommen, zu Lasten der eigenen Einnahmen darauf zu verzichten.
Bis zu 25 Prozent teurer
Im Wortlaut teilte Apple mit: "Bereits am 5. Oktober 2022 werden die Preise für Apps und In-App-Käufe (mit Ausnahme von automatisch verlängerbaren Abonnements) im App Store in Chile, Ägypten, Japan, Malaysia, Pakistan, Polen, Südkorea, Schweden, Vietnam und allen Gebieten, die den Euro verwenden, erhöht. Wenn Sie Abonnements anbieten, können Sie die Preise für bestehende Abonnenten beibehalten."
Konkret bedeutet das: Apps, die vormals 99 Cent kosteten, steigen auf 1,19 Euro. 11,99 Euro werden für Apps fällig, die davor bei 9,99 Euro lagen. In einer Preistabelle (PDF, ab Seite 10) sind sämtliche Stufen, sogenannte "Tiers" vollständig aufgelistet. Daraus geht auch hervor, dass der höchstmögliche Preis für Apps ab Oktober offenbar bei 1200 Euro liegt. Für Apps bis 5,99 Euro soll es alternative Stufen geben, die den jeweils alten Preis beibehalten.
Eine Begründung für diesen Schritt liefert Apple nicht – was aber schon bei den teils enormen Preissteigerungen der diesjährigen iPhones ebenfalls nicht der Fall war. Es liegt nahe, dass der derzeit schwache Euro Schuld daran ist – und Apple die Preise im Verhältnis zum US-Dollar nun korrigiert.
Was die Preise für Abonnements betrifft, schließt Apple automatische Erhöhungen erst einmal aus. Hier sollen die Entwickler entscheiden, wie sie die Preise ihrer Angebote gestalten wollen.
Geld sparen durch rechtzeitigen Kauf
Sollten Sie also die Anschaffung einer App geplant haben, weil Sie vielleicht auf ein Schnäppchen gehofft hatten, ist jetzt wohl der Zeitpunkt, den Kauf zu vollziehen. Sofern die Entwickler sich künftig nicht für ein Sonderangebot entscheiden, wird es in jedem Fall teurer.
Auch bei Abos sollten Sie darüber nachdenken, den Abschluss zu wagen. Selbst wenn keine automatische Erhöhung geplant ist, könnte der ein oder andere Entwickler aufgrund der Bewegung der App-Preise auf die Idee kommen, auch hier an der Kostenschraube zu drehen.
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Schon länger kann man einfach über das Mikrofon-Symbol am unteren Rand der Tastatur diktieren. Nur die Emoji fehlten bislang. Jetzt kann man sie einfach mitsprechen und sie werden eingesetzt. Die Befehle sind recht einfach, etwa "Zwinkersmiley" oder "Emoji Herz", und funktionieren in sämtlichen Apps, die die Tastatur nutzen. Gut: Diktiert man, während man die App geöffnet hält, bleibt nun auch die Tastatur sichtbar und kann gleich zur Korrektur genutzt werden.
Nach Abschluss eines Abos ist das nämlich deutlich schwerer. Apple schreibt: "Entwickler:innen, die Abonnements anbieten, können den Preis für ein Abonnement nur unter bestimmten Bedingungen erhöhen, ohne den Dienst zu unterbrechen. Wenn die Erhöhung 5 USD und 50 % des Abonnementpreises oder 50 USD und 50 % bei Jahresabonnements nicht überschreitet, und wenn dies gesetzlich erlaubt ist, können Entwickler:innen den Preis ändern, ohne den Dienst zu unterbrechen. Entwickler:innen dürfen dies nur einmal jährlich tun."
Im Falle einer deutlichen Preiserhöhung wäre man also relativ sicher, zumal manche Apps, darunter beispielsweise das Motorrad-Navigationsprogramm "Calimoto", Bestandskunden mit alten Abos lange Zeit (oder gar für immer) aus Kulanz mit Änderungen in Ruhe lassen. Hier lohnt sich Treue ausnahmsweise.