Der schwerreiche New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg ist Opfer von zwei modernen "Bankräubern" geworden. Die beiden versuchten nacheinander, insgesamt 430.000 Dollar (300.000 Euro) von dem Privatkonto des Milliardärs abzuräumen. Wie die "New York Times" auf ihrer Internetseite berichtete, hatte einer der beiden schon im Mai 10.000 Dollar per Computer online auf sein Konto verschoben. Der Diebstahl solcher "peanuts" fiel zunächst niemandem auf. Erst als ein zweiter Mann zwei Verrechnungsschecks über zusammen 420.000 Dollar zum Einzug auf sein Konto einreichte, wurde seine Bank stutzig. Wegen der hohen Summe überprüfte sie die Schecks und fand schließlich heraus, dass sie gefälscht waren.
Beide Männer wurden festgenommen. Es gebe keine Hinweise auf eine Zusammenarbeit der beiden Männer, sagte Staatsanwalt Jeremy Glickman. Auch ist bisher nicht bekannt, wie sie an die Kontodaten kamen. Bloombergs Vermögen wird auf 11,5 Milliarden Dollar (8,12 Milliarden Euro) geschätzt. Staatsanwalt James Kindler sagte, die beiden Männer seien dahin gegangen, "wo das Geld ist". Bloomberg gehört als Gründer des gleichnamigen Finanzdatenkonzerns zu den reichsten Männern der Welt. Sein Amt als New Yorker Bürgermeister lässt er sich nur symbolisch mit einem Dollar im Jahr bezahlen.
Identitätsdiebstahl grassiert
Auch in Deutschland gibt es immer wieder Fälle von gestohlenen Kreditkartennummern und anderen persönlichen Daten. In den USA hat diese "Identitätsdiebstahl" genannte Masche gewaltige Ausmaße angenommen, besonders die Sozialversicherungsnummer ist beliebtes Ziel der Betrüger. Drei Fälle aus den vergangenen zwei Monaten:
- Ein Dieb hat aus einem Büro einen Computer mit den persönlichen Daten von 800.000 Stellenbewerbern gestohlen, wie die US-Modekette Gap mitteilte. Die Daten, darunter auch die in den USA besonders wichtigen Sozialversicherungsnummern, waren auf dem gestohlenen Notebook nicht verschlüsselt worden.
- Knapp eine Woche zuvor hatte die kanadische Regierung mitgeteilt, dass Hacker Millionen Kreditkartennummern vom Discounter TJX gestohlen hatten. Sie fingen die Funkübertragung von Kundendaten bei zwei Läden in Miami ab und bekamen so über eineinhalb Jahre einen unentdeckten Zugang zur zentralen Datenbank von TJX. Dadurch waren mindestens 45 Millionen Kreditkartennummern einem möglichen Missbrauch ausgesetzt.
- Im vergangenen Monat meldete die Online-Job-Site Monster.com, dass die vertraulichen Daten von bis zu 1,3 Millionen Menschen gestohlen wurden.