Nach drei Jahren Zwangspause war es heute wieder so weit: Apple hat in die Heimat Cupertino geladen, um im Steve Jobs Theatre seine wichtigsten Produkt-Kategorien zu erneuern. "Es ist ein besonderer Tag", freute sich CEO Tim Cook entsprechend bei der Eröffnungsrede. Und er hatte viel zu zeigen.
Schon gleich zu Beginn machte Cook klar, worüber man sprechen wollte: iPhone, Apple Watch und Air Pods – und wie sie im Alltag zusammenarbeiten. Das wolle man nun noch besser machen, erklärte Cook.
iPhone 14, Apple Watch Ultra und vieles mehr: Das war das Apple-Event

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Apple präsentiert erstmals die Ultra-Uhr
Los ging es mit der Apple Watch. Der Konzern legte dabei besonderen Fokus auf die Gesundheitsfunktionen. So unterstützen die neuen Uhren mit neuen Temperatursensoren die Erkennung der Körpertemperatur. Das soll es ermöglichen, den weiblichen Zyklus tracken zu können und sogar fruchtbare Tage zuverlässig zu erkennen.
Auch an anderer Stelle setzt Apple auf die Sicherheit. Nachdem die älteren Uhren bereits Stürze erkennen können, können die neuen Uhren sogar Autounfälle als solche erkennen und in Verbindung mit den Vitaldaten einen Notfall erkennen und automatisch melden. Es dürfte eines der wenigen Features sein, von dem Apple sagt: "Wir hoffen wirklich, dass Sie es nie brauchen."
Dass auch die günstige Apple Watch SE das Feature bekommt, war schnell vergessen, als Apple den echten Star des Abends zeigte: Die Apple Watch Ultra ist mit 49 Millimetern nicht nur Apples größte Watch, sondern auch die vielseitigste. Mit unzähligen Features hat Apple die Widerstandsfähigkeit der Uhr erhöht und sie für die Nutzung in extremen Bedingungen optimiert. Damit richtet sich die Uhr gezielt an Extremsportler wie Trailrunner oder Taucher. Mit 799 Dollar liegt Apple beim Preis aber weniger hoch als befürchtet, in Deutschland werden daraus leider 999 Euro – und damit erheblich mehr.
Frische AirPods Pro
Die neuen AirPods Pro der zweiten Generation bekamen ebenfalls einen prominenten Spot. Mit besserem Klang, verbesserter Umsetzung von Noise Canceling und Transparenzmodus und personalisiertem Raumklang hat Apple so ziemlich jedes Audiofeature gegenüber dem Original verbessert, mit rund 33 Prozent zusätzlicher Laufzeit und der neuen Touchsteuerung kommen starke neue Features hinzu. Dass man nun seinen Ladecase mit Soundsignalen und Ortung leichter wiederfinden kann, gefällt ebenfalls. Der Preis steigt mit 299 Euro nur leicht. Die Kopfhörer erscheinen am 23. September.
iPhone 14: Alles auf Max
Wie erwartet hat Apple gleich vier neue iPhone 14 vorgestellt. Statt eines Mini-Modells gibt es nun ein 6,7 Zoll großes iPhone 14 Plus. Das ist damit genauso groß wie die Max-Modelle.
Die neuen Geräte vergrößern die Kluft zwischen dem einfachen und dem Pro-Modell. Während die neuen Pros einen neuen Prozessor, ein komplett neues Kamera-System und ein immer eingeschaltetes Display bekommen, fallen die Neuerungen bei den Basismodellen erheblich kleiner aus. Hier erfahren Sie mehr. Sogar bei der Software ist das Pro im Vorteil: Mit dem nun pillenförmigen Display-Ausschnitt für die Kamera hat Apple auch die Benachrichtigungen überarbeitet. Das Feature ist auf den Basis-Modellen nicht erhältlich.
Eine der wichtigsten iPhone-Neuerungen kommt leider vorerst nicht nach Deutschland: In den USA und Kanada kann sich das iPhone ab Herbst mit Satelliten verbinden, um in Notfällen ohne Empfang eine Verbindung herstellen zu können. Da auch andere Unternehmen und die Provider daran arbeiten, dürfte es aber nur eine Frage der Zeit sein, bis die Funktion in anderen Ländern möglich wird.
Klarer Fokus auf Premium
Mit dem Event hat sich Apple klarer zur Strategie der letzten Jahre bekannt als je zuvor: Die Stars des Konzerns sind die Premium-Modelle. Mit den neuen iPhone 14 Pro, den AirPods Pro der zweiten Generation und der Apple Watch Ultra hat Apple wie noch nie zuvor die Kluft zu den einfachen Massengeräten vergrößert, die Basismodelle sehen im Vergleich wirklich alt aus.
Das muss man sich aber auch leisten wollen: Gegenüber dem Vorjahr hat Apple die Preise kräftig angezogen, deutlich mehr als in der USA. Das Basis-iPhone kostet nun 999 Euro, für das günstigste iPhone Pro Max werden gar 1449 Euro fällig. So teuer waren Apples Geräte noch nie.