Sicherheit im Netz So schützen Sie sich vor neugierigen Blicken

Wer sich ins Internet begibt, lebt unter ständiger Beobachtung: Jeder Klick wird registriert, gesammelt, ausgewertet - und nicht immer muss das ein Nachteil sein. Dennoch: Vorsicht ist angebracht. Ein paar Tipps zum Umgang mit "Cookies" & Co.

Wer sich ins Internet begibt, lebt unter ständiger Beobachtung: Jeder Klick wird registriert, gesammelt, ausgewertet - und nicht immer muss das ein Nachteil sein. Onlinedienste, die ihre Nutzer kennen, können besser auf deren Wünsche eingehen: Freunde vorschlagen, Musiktipps geben, Unwetterwarnungen aufs Handy schicken. Doch wer den Anbietern mehr Informationen überlässt als unbedingt nötig, wird schnell zum gläsernen Netzbürger.

Der einfachste Weg, sich zu schützen, besteht darin, regelmäßig im Internetbrowser einen Blick auf die gespeicherten "Cookies" zu werfen (meist in den Voreinstellungen zu finden). Das sind winzige Dateien, die fast jede besuchte Website auf dem eigenen Rechner speichert. Ursprünglich dienten Cookies hauptsächlich dazu, Surfer wiederzuerkennen - etwa, damit man sich bei Yahoo oder GMX nicht jedes Mal neu anmelden muss, um eine E-Mail zu schreiben. Doch zusammen mit anderen Methoden, uns auf Schritt und Tritt durch die Online-Welt folgen, sind Cookies zu einem Hilfsmittel geworden, um Nutzerprofile zu erstellen.

Wer das verhindern möchte, sollte möglichst täglich die Cookie-Sammlung säubern. Doch Vorsicht: Wenn Sie gleich alle Cookies löschen, müssen Sie Passwörter und Nutzernamen beim nächsten Besuch Ihrer Lieblings-Webseiten immer neu eingeben. Bequemer sind kostenlose Erweiterungen für den Browser ("Add-on" oder "Plug-in" genannt), die sich automatisch merken, welche Cookies bleiben sollen. Solche Programme gibt es für alle gängigen Browser auf Windows- und Linux-PCs ebenso wie Apples Macintosh-Rechnern. Manche "Add-ons", wie etwa "Better Privacy" für den Firefox-Browser, achten auch auf Cookies, die von der Multimediasoftware Flash gesetzt werden. Wieder andere kümmern sich um "Beacons", winzige Programme, mit denen Webdienste heimlich Informationen über Nutzer austauschen.

Neue Cookies, die nach dem Säubern gesetzt werden, sollten Sie nur für Webseiten zulassen, die Sie selbst besuchen. Die meisten Browser bieten auch die Möglichkeit, in einen Tarnkappen-Modus zu wechseln: So können Sie sich im Internet bewegen, ohne Spuren zu hinterlassen - alle Cookies und sonstige Informationen, die der Browser beim "privaten Surfen" sammelt, werden sofort wieder verworfen. Diese Radikallösung taugt aber nur bedingt, da die Software unter anderem auch die besuchten Seiten gleich wieder vergisst. Zurückspringen ist also nicht möglich.

Es geht vor allem um Werbung

Hinter einem Großteil der Sammelei steckt die Absicht, Werbung zielgruppengenau anzuzeigen. Wenn etwa eine Bank weiß, wer vor dem Bildschirm sitzt, kann sie Kreditkarten-Angebote für jeden Surfer maßgeschneidert anbieten - günstiger oder teurer, je nachdem, wie risikoreich der potenzielle Kunde ihr erscheint. Einige Anzeigen-Netzwerke geben Surfern die Möglichkeit, das Sammeln einzuschränken ("opt out"), darunter auch die Network Advertising Initiative (NAI), der Google angehört.

Besser ist allerdings, die Cookies selbst zu kontrollieren, und obendrein aufzupassen, was man dem Internet freiwillig anvertraut: Wer bei Facebook fleißig plaudert oder Party-Videos auf Youtube hochlädt, gibt womöglich mehr über sich preis, als jeder Cookie je verraten könnte.

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