Langstreckenflüge zerren an den Nerven – besonders in der meist viel zu engen und vollen Holzklasse. Kommt dann noch ein schreiendes Kind hinzu, wird es für viele Menschen zur echten Herausforderung, die Ruhe zu bewahren – oder selbige zu finden. Den Musiker Henry Beasley ereilte diesbezüglich ein besonders schweres Schicksal. 29 Stunden saß er nach eigenen, vermutlich leicht überzogenen Angaben, zusammen mit einem schreienden Kind im Flieger und filmte sein Martyrium.
Wie eine pfeifende Teekanne
Er schrieb: "Bewertet meinen 29-Stunden-Flug nach Berlin". Im Hintergrund ist ein rekordverdächtig lautes Kind zu hören. Es geht weiter – Beasley erkennt die Leistung der Kinderlungen an, während seine Augen nervös zucken. Besonders lange Schreie vergleicht der Musiker mit einer pfeifenden Teekanne, deren Wasser kocht. Nach offenbar stundenlangem, durchgehenden Schreien vergibt der gestresste Fluggast eine ironische 10 von 10 für die Performance, er "lobt" besonders die beeindruckende Ausdauer des jungen Fluggasts.
Unter den Kommentaren des Videos finden sich kurze Bemerkungen wie "Schrei zurück" oder "Ich wäre ausgerastet", aber auch der Wunsch nach "kinderfreien Flügen". Für den Satz "Ehrlich gesagt, sollte es sowohl kinderfreie Flüge als auch Flüge mit Kindern geben" bekam eine Nutzerin mehr als 250.000 zustimmende Herzchen.
Darunter findet sich eine hitzige Debatte, wie der Wunsch nach Flügen ohne Kinder zu lösen sei. "Flieg doch mit dem Privatjet", lautet der wohl teuerste Ratschlag. Der Konsens lautet wohl, dass viele bereit wären, mehr zu bezahlen, um Lärm durch Kinder ausschließen zu können. Andere wiederum halten es ohnehin für Glückssache, ob man auf einem Flug seine Ruhe hat oder nicht – schließlich gebe es auch genug Erwachsene, die sich unangemessen verhalten, laut lärmen oder anderweitig negativ auffallen.
Einige Nutzer:innen springen den Eltern zur Seite und beschreiben, dass der Flug für diese vermutlich mit am schlimmsten gewesen sein muss, da es unendlich stressig sei, ein Kind nicht beruhigen zu können und zu wissen, dass alle genervt sind. Etwas absurder ist der Rat, nicht in die Öffentlichkeit zu gehen, wenn man die Anwesenheit von Kindern nicht erträgt.
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Der Wunsch nach Fliegern ohne Kinder ist nicht neu
Unabhängig davon, ob der Flug nun wirklich 29 Stunden gedauert hat (der längste Direktflug der Welt von Singapur nach New York dauert rund 18 Stunden) oder das Kind tatsächlich durchgehend geschrien hat: Der Wunsch nach Flügen mit einer Alterbegrenzung ist weder neu, noch scheint er nur wenige Menschen zu betreffen.
Schon im August ging ein anderes Video auf Tiktok viral, wo ebenfalls ein schreiendes Kind im Flieger kritisiert wurde. Die Betroffene schrieb: "Wieso gibt es keine Erwachsenenflüge? Ich würde so viel mehr dafür zahlen." Tatsächlich gibt es weltweit bisher keine öffentliche Airline, die solche Flüge anbietet.