WEBREPORTER Das Internet wird zum globalen Hilfszentrum

Nach dem Terror in USA: Während die Telefonleitungen unter der Last der Anrufe vielfach zusammenbrechen, entwickelt sich das weltweite Datennetz zu einer globalen Pinnwand für die Opfer und Hinterbliebenen.

Die Welt hat sich nach dem verheerenden Attentat auf das World Trade Center verändert, aber auch das Internet ist nicht mehr dasselbe Medium wie vor dem vom 11. September. Während die Telefonleitungen unter der Last der Anrufe vielfach zusammengebrochen waren, entwickelt sich das weltweite Datennetz derzeit in vielen Bereichen zu einer globalen Pinnwand für die Opfer und Hinterbliebenen.

Tagesordnung noch nicht in Sicht

Auch viele kommerzielle Anbieter kehren nicht einfach zur Tagesordnung zurück. Mit Kondolenz-Bannern, Spenden- Aufrufen, Trauernoten oder Aufrufen zu Blutspenden versuchen zahlreiche Unternehmen aus allen Branchen, ihre Solidarität mit den Opfern auszusprechen oder Hilfe zu leisten.

Erleichterung durch »Ich bin o.k.«-Liste

Unter http:/okay.prodigy.net haben Helfer ein nationales Nachrichtencenter eingerichtet. Hier können sich Überlebende des Anschlags per E-Mail in einer »Ich bin o.k.«-Liste eintragen, um ihren besorgten Angehörigen und Freunden ein erstes Lebenszeichen zu übermitteln. Noch immer werden Hunderte Menschen vermisst, die möglicherweise unter den Trümmern der Twintower begraben sind.

Die Homepage der Stadt New York bietet umfangreiche Hilfe an. Die Krankenhäuser aus der Region um New York und New Jersey haben hier einen Suchdienst nach Vermissten eingerichtet. Die telefonische Hilfe-Hotline des Justizministeriums für Opfer des Anschlags ist auf Grund der massenhaften Anrufe unterdessen mit einem E-Mail-Suchservice auf die Seite http://responsecare.com ausgewichen.

Suchlisten auch unter deutsche Adresse gespiegelt

Um bei der Suche nach Vermissten zu helfen hat die kommerzielle Seite www.ny.com der Stadt New York unter http://wtc.ny.com eine Liste von Hunderten verletzten oder unversehrt gebliebenen Überlebenden veröffentlicht, die regelmäßig gepflegt wird. Um die Liste so weit wie möglich zu verbreiten, können Betreiber einer Homepage den Inhalt auf ihren Seiten spiegeln lassen. Mittlerweile ist die Liste zum Beispiel auch unter der deutschen Adresse Suchhotline.de abrufbar.

Auf Initiative einer Gruppe von Wissenschaftlern und Professoren hat die Universität im kalifornischen Berkley auf ihren Servern ein umfangreiches Hilfezentrum eingerichtet. Auch hier finden sich zahlreiche Links zu anderen Angeboten, offiziellen Seiten und Suchmöglichkeiten nach einzelnen Vermissten.

Renate Grimming, dpa

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