Der Verbraucher ist ein rätselhaftes Wesen. Mehr als ein Drittel der deutschen Mobilfunkkunden ist laut einer Umfrage der EU-Kommission mit seinem Anbieter unzufrieden. Jeder kennt die Klagen über Funklöcher in der Provinz, zeitweise überlastete Netze in Metropolen und endlose Warteschleifen in der Hotline. Da läge der Wechsel zu einem anderen Anbieter nahe - immerhin kann man dabei seit drei Monaten trotzdem seine Nummer samt Vorwahl behalten. Aus der dadurch erwarteten "Wechselwelle" allerdings ist nichts geworden: Gerade mal 15.000 Mobiltelefonierer haben sich bislang aus ihrem bisherigen Handy-Netz verabschiedet. Das ist den kleinen Netzen E-Plus und O2, die anders als die satten Marktführer T-Mobile (D1) und Vodafone (D2) um jeden neuen Kunden kämpfen müssen, zu wenig. Sie locken potenzielle Wechsler jetzt mit attraktiven Angeboten.
Service
Wechselgebühren kann man sparen
Bei E-Plus ist seit dem vergangenen Samstag der Wechsel besonders einfach. Wer dort einen Laufzeitvertrag unterschreibt, kann ein neues Handy gleich mitnehmen und damit sofort telefonieren. Bis die Nummer vom alten ins neue Netz umgeschaltet wird, bleibt er aber auch auf seinem alten Handy erreichbar. E-Plus erlässt maximal vier Monate lang die Grundgebühr für den neuen Vertrag und übernimmt in Form einer Rechnungsgutschrift auch die Wechselgebühr des bisherigen Anbieters. Und die kann, wie beim Provider Drillisch/Alphatel, schon mal 116 Euro betragen.
Wechsler werden mit Barem gelockt
Als einziges Mobilfunknetz bietet O2 das Telefonieren per Handy zu einer Art Ortstarif. In der "Homezone" - etwa zu Hause oder im Büro - sind die Gebühren besonders günstig. Das Homezone-Gebiet hat einen Umkreis von mindestens 500 Metern. Allerdings funktioniert die Technik nicht bundesweit. Attraktiv ist bei O2 auch die "Mobile Option", bei der Gespräche in alle vier Handy-Netze nur maximal 29 Cent kosten. Immerhin 50 Euro Gesprächsguthaben legt O2 für Wechsler obendrauf.