Airbus EADS bestätigt A380-Verzögerung

Der Airbus-Mutterkonzern EADS hat weitere Verzögerungen beim Superjumbo A380 eingeräumt. Entsprechende Zeitungsberichte wurden weder bestätigt noch dementiert. Auch gab es keine genauen Angaben zu der Verzögerung

Der Flugtechnikkonzern EADS hat offiziell weitere Verzögerungen beim Super-Airbus A380 bestätigt. Wegen Problemen bei der Verkabelung sei nach jetzigem Informationsstand mit weiteren Verzögerungen bei der Auslieferung zu rechnen, teilte der Konzern in Amsterdam mit. Berichte über eine Verschiebung um sechs Monate wollte EADS weder bestätigen noch dementieren, solange die interne Untersuchung nicht abgeschlossen sei. Die Probleme seien aber identifiziert und würden angegangen.

Das neue Auslieferprogramm für den A380 sei noch nicht fertig, hieß es. Auch die Kosten der Verzögerung seien noch nicht berechnet. EADS und Airbus würden nähere Informationen in den kommenden vier Wochen geben. Die Testflüge verliefen positiv. Nach früheren Informationen soll der neue Airbus-Chef Christian Streiff der Konzernführung am 29. September einen Bericht über die Produktions- und Lieferprobleme vorlegen.

Verschiedene Probleme

Zeitungsberichten zufolge sollen pro A380-Maschine 40.000 zusätzliche Arbeitsstunden nötig sein. Bisher ging EADS von einer Verzögerung des A380-Programms von insgesamt einem Jahr aus. Daraus wurden Gewinneinbußen von zwei Milliarden Euro binnen vier Jahren abgeleitet. Manche Branchenexperten schätzen die Einbußen jedoch als erheblich niedriger ein. Das Finanzblatt "La Tribune" schreibt unter Berufung auf Analysten, die neue Verzögerung würde rund 100 Millionen Euro kosten. Neben der Verkabelung gebe es auch Probleme der Kompatibilität der in Deutschland und in Frankreich von Airbus genutzten Software, schreibt das Blatt.

Die ersten A380-Verzögerungen von sechs Monaten wurden vergangenes Jahr bekannt, einen weiteren Aufschub von bis zu sechs Monaten musste der Konzern in diesem Juni verkünden. Die Krise führte zur Entlassung von einem der beiden EADS-Konzernchefs, Noel Forgeard, sowie von Airbus-Chef Gustav Humbert. Anfang September musste Charles Champion, der bei Airbus für die A380-Produktion zuständig war, seinen Hut nehmen.

AP · DPA
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