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Smarter Assistent Amazons Echo-Lautsprecher soll helfen, einen Doppelmörder zu überführen

Amazon - Echo-Lautsprecher - Doppelmord- Aufklärung
Amazons Echo-Lautsprecher steht auf einem Tisch. In den USA könnte der Sprachassistent Zeuge eines Mords geworden sein (Symbolbild).
© Picture Alliance
Sprachassistenten wie Amazons Echo sollen den Alltag ihrer Nutzer erleichtern. In den USA könnte der smarte Lautsprecher "Zeuge" eines Doppelmords geworden sein. Das Gericht jedenfalls hofft, durch mögliche Aufnahmen den Fall aufklären zu können.

Vielen Datenschützern sind sprachgesteuerte Lautsprecher wie Amazons Echo oder das Google-Pendant Home ein Dorn im Auge. Zu viele sensible Daten der Nutzer würden die smarten Assistenten aufzeichnen und damit auch die Privatsphäre gefährden, so der Vorwurf. In den USA könnte ein solcher Lautsprecher nun aber zum wichtigen Zeugen im Prozess um einen Doppelmord werden, wie unter anderem der TV-Sender CBS Boston auf seiner Homepage berichtet.

Demnach hält es das zuständige Gericht in Farmington im US-Bundesstaat New Hampshire für möglich, dass Amazons Echo während der Ermordung zweier Frauen im Januar 2017 eingeschaltet war und entsprechende Tonaufnahmen gemacht haben könnte. Das Gericht hat den Online-Riesen daher jüngst angewiesen, die potentiell zwischen dem 27. und 29. Januar vergangenen Jahres entstandenen Aufnahmen herauszurücken. So erhoffen sich die Juristen auch Informationen zu erhalten, welche mobilen Geräte im Tatzeitraum mit dem Lautsprecher verbunden waren.

Amazon will Echo-Aufzeichnungen nicht herausgeben

Die 47-jährige Christine S. und die 15 Jahre jüngere Jena P. waren Anfang Januar 2017 durch Stiche und stumpfe Gewalt tödlich verletzt und später unter der Veranda ihres Hauses entdeckt worden. Als Hauptverdächtiger gilt den Berichten zufolge ein 36-Jähriger, der mit anderen Mitangeklagten in Untersuchungshaft sitzt. Allen soll im Mai 2019 der Prozess gemacht werden.

Ob dann auch die möglichen Echo-Aufnahmen zum Tragen kommen werden, ist derzeit noch unklar. Bislang sträubt sich Amazon unter Verweis auf den ersten Zusatzartikel der Verfassung ("First Amendment") , der gerichtlichen Anweisung nachzukommen. Dieser garantiert US-Bürgern unter anderem das Recht auf freie Rede. Dies beinhaltet in den Augen der Amazon-Anwälte auch die Gewährleistung für Kunden, dass deren Suchanfragen anonym sind und bleiben und nicht vom Staat kontrolliert werden können.

Man werde die Aufnahmen nicht "ohne eine gültige und verbindliche gesetzliche Forderung, die ordnungsgemäß zugestellt wurde (herausgeben)", sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Quelle:CBS Boston

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