Amelia Earhart gehört zu der kleinen Gruppe der Luft-Pionierinnen der Vorkriegszeit. Das Schicksal der Amerikanerin blieb stets geheimnisumwittert. Beim Versuch, die Erde auf Höhe des Äquators zum umrunden, verschwand Earharts Flugzeug im Juli 1937 spurlos. Man vermutete stets, dass sie und ihr Begleiter direkt bei dem Absturz starben.
Aber vor zwei Jahren gab es neue Hinweise auf ihr Schicksal. Die International Group for Historic Aircraft Recovery (TIGHAR) hatte Zeichen gefunden, die darauf hindeuten, dass Amelia Earhart nicht bei dem Absturz starb, sondern sich auf das damals unbewohnte Eiland Nikumaroro retten konnte. Die Forscher glauben, dass ein Skelett, welches man dort bereits 1940 fand, von Earhart stammt.
Das Skelett selbst hatten die Forscher nicht zu Verfügung, ihre Theorie kann daher keinen 100-prozentigen Beweis erbringen. Aber Anhand des akribischen Vergleichs von Fotos des Skeletts und von Earhart sind sie der Meinung, dass die Knochenlängen exakt übereinstimmen. Ein wichtiger Hinweis für die Forscher heute, waren Earharts überproportional lange Unterarme. Diese Abweichung ließ sich auch bei dem Skelett nachweisen, das auch sonst einer Europäerin von Earharts Statur entsprach. Diese Theorie wurde im Februar 2018 durch den Einsatz moderner forensischer Software erhärtet.
Ric Gillespie, der Direktor von TIGHAR, sagte zu "CNN": "Bevor wir das Skelett untersuchten, kannten wir auch nur die bekannte Theorie. emnach ist Amelia Earhart am zweiten Juli 1937 bei dem Absturz gestorben. Aber es gibt ein letztes Kapitel in ihrem Leben. Sie hat Tage – wenn nicht Monate – ums Überleben gekämpft." Das Skelett ist nur ein Puzzlestein in dem Rätsel um Earharts Tod. Die Mitglieder von TIGHAR glauben zudem, dass Earhart zwischen dem zweiten und dem siebten Juli mehr als 100 Rettungsrufe absetzen konnten. Ein Beweis, dass sie die Maschine irgendwie zu Boden gebracht haben musste. "Es gibt Dokumente, die beweisen, dass Airlines diese Hilferufe 1937 empfangen hatten. Auch in den Zeitungen der Zeit glaubte man, dass sie noch lebte. Man hat Rettungsmaschinen zu den Inseln geschickt, von denen die Signale hätten stammen können. Nur als man kein Flugzeugwrack finden konnte, hat man sich auf das offene Meer konzentriert."
Am Ende muss es ein aussichtsloser, furchtbarer Kampf ums Überleben gewesen sein. Selbst das lebenswichtige Wasser ließ sich auf Nikumaroro nur aus der Vegetation gewinnen, denn es gibt keine Trinkwasserquelle. So konnte Earharts das Verdursten aber nur herauszögern. Als keine Rettung kam, wird sie doch an Wassermangel und unzureichender Ernährung elend zugrunde gegangen sein.
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