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Stealth-Jet B-21 Raider – US-Superbomber erhebt sich erstmals in die Luft

Der B-21 Raider am Boden
Der B-21 Raider am Boden
© Northrop Grumman
Nach über 30 Jahren bauen die USA einen neuen Stealth-Bomber. Ende 2022 wurde er in einem Hangar gezeigt, nun startet er zum ersten Mal.

Amerika baut einen neuen strategischen Tarnkappenbomber, den B-21 Raider. Nun hat er sich zu seinem ersten Testflug in die Luft erhoben. Das Programm ist einerseits streng geheim, andererseits hält das Pentagon immer einige Indiskretionen bereit, um das Publikum bei Laune zu halten. Auch beim Testflug waren zufälligerweise einige Fotografen vor Ort. Am 2. Dezember 2022 hat die US Air Force erstmals das neue Über-Flugzeug in einem Hangar gezeigt, zuvor gab es nur Renderings. "Der B-21 Raider befindet sich in der Flugerprobung", so Ann Stefanek, Sprecherin der Air Force. "Flugtests sind ein entscheidender Schritt in der Testkampagne, die vom Air Force Test Center und der B-21 Combined Test Force des 412th Test Wing durchgeführt wird, um überlebensfähige, weitreichende und durchdringende Angriffsfähigkeiten bereitzustellen, um Aggressionen und strategische Angriffe gegen die Vereinigten Staaten abzuschrecken."

Seriennahe Prototypen

Die Luftwaffe hat 100 Bomber bestellt, langfristig sollen sie den B-2 Spirit und den B-1 Lancer ersetzen. Derzeit sind sechs Testflugzeuge in der Produktion und werden auf der Edwards Air Force Base, Kalifornien, erprobt. Diese Modelle sind seriennah, sie werden bereits auf der späteren Produktionsstrecke gebaut. Um 2027 sollen die ersten Serienmodelle ausgeliefert werden. Der B-21 Raider ist der erste neue amerikanische Bomber seit mehr als 30 Jahren. Das "B" steht übrigens für Bomber und nicht für Boeing.

Wie die Vorgänger ist der B-21 Raider als Nurflügler konzipiert, allerdings mit einem dickeren Mittelteil. Das Design wurde in Deutschland in der Zeit des Zweiten Weltkrieges entwickelt. Heute wird es vor allem benutzt, um den Radarschatten des Jets zu verkleinern und eine Ortung zu erschweren. Das gilt allerdings nur, solange ein herkömmliches Radarsystem benutzt wird. Alle Großmächte arbeiten an alternativen Methoden, um so einen Tarnkappenjet aufzuspüren. Daher wird vermutet, dass der B-21 Raider über Tiefflugeigenschaften verfügen wird, um so den bodengebundenen Radarstationen entgehen zu können. 

Neben der Form reduziert eine spezielle Beschichtung die Radarreflektion. Die des Raiders soll deutliche Fortschritte mit sich bringen, sie soll weniger empfindlich und langlebiger sein. Wie auch das Kampfflugzeug F-35 ist auch der Bomber vor allem ein Computer, der fliegen kann. Diese Systeme sollen sich komplett mit anderen Einheiten vernetzen und austauschen können. Der Raider ist deutlich kleiner als der B-2 Spirit und besitzt glattere Konturen. Der B-21 Bomber hat schmale Cockpitfenster, sehr kleine Motoreinlässe. Bei geringeren Außenmaßen ist der Raum vergleichsweise geräumig.

Luftverteidigung derzeit stärker 

Mit dem Auftauchen in der Luft werden weitere Einzelheiten des Jets nun sichtbar, die Rückschlüsse auf seine Fähigkeiten zulassen. Etwa Form und Größe von Triebwerken und Lufteinlässen. Die Leistung von vernetzter Elektronik und Stealthbeschichtung kann so nicht beurteilt werden. Lange Zeit waren die USA das einzige Land, das über strategische Stealth-Bomber verfügte. Inzwischen arbeitet auch Russland an einem Modell, das jedoch nicht über Studien hinausgekommen ist. China baut bereits den H-20. Er soll – ohne in der Luft aufzutanken – vom chinesischen Festland aus Hawaii erreichen können. Wirklich einsatzfähig wird der H-20 wohl zeitgleich mit der Auslieferung des B-21 Bombers sein.

Welche Zukunft Stealth-Bomber haben werden, ist derzeit unklar. Sie werden Fernwaffen transportieren können, gebaut wurden sie aber, um unerkannt die Luftverteidigung des Gegners zu durchbrechen. In der Ukraine werden zwar keine Stealth-Jets eingesetzt, es zeigt sich aber eine deutliche Überlegenheit der Luftabwehr gegenüber den Jets, die nur außerhalb der Reichweite der gegnerischen Luftabwehr operieren. Der Beiname "Raider" der B-31 spielt auf den sogenannten "Doolittle Raid" an. Vor allem, um die Moral nach Pearl Harbour zu stärken, schafften die USA 1942 16 B-25 Mitchell Bomber auf einen Flugzeugträger. Am 18. April 1942 griffen sie Tokio an und so erreichte der Krieg erstmals japanischen Boden.

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