Den E-Book-Reader Amazon Kindle gibt es von 99 Euro bis 369 Euro. Als interessierter Bücherwurm stellt sich vor der Anschaffung also die berechtigte Frage, wie viel Geld es denn wirklich sein muss, um maximalen Lesespaß bei möglichst geringen Kosten zu haben. Der günstigste Kindle wurde kürzlich runderneuert, er kostet ab 99,99 Euro und kommt ohne zusätzliche Modellbezeichnung aus. Im stern-Test soll sich zeigen, ob's zum Lesen reicht.
Der kleinste Kindle im Bunde
Neben Preis und verminderter Ausstattung hat der Kindle vor allem ein Alleinstellungsmerkmal: Das Display misst gerade einmal 6 Zoll, was den Kindle (2022) zu einem E-Book-Reader im Hosentaschenformat macht. Der Kindle Paperwhite ist 0,8 Zoll größer, der neue Kindle Scribe bringt es sogar auf insgesamt 10,2 Zoll. Doch bei Reisebegleitern ist Größe nicht alles – im Gegenteil. Die geringen Abmessungen von 15,7 x 10,8 x 0,8 Zentimetern und das Gewicht von 158 Gramm machen den kleinen Kindle perfekt für unterwegs.
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich in Sachen Display aber durchaus was getan: Denn vormals lag die Pixeldichte bei 167 ppi, das neue Modell bringt es auf 300. Damit liegt der neue Kindle auf Augenhöhe mit den wesentlich teureren Modellen und stellt den Text gestochen scharf und sehr gut lesbar dar.
Die Hintergrundbeleuchtung besteht wie zuvor aus vier LEDs, im Vergleich zum Kindle Paperwhite fehlt dem Einstiegsmodell eine verstellbare Farbtemperatur oder – was allerdings nur beim Paperwhite in der Signature Edition möglich ist – kabelloses Aufladen. Eine Mobilfunkverbindung entfällt, diese ist nur beim Kindle Oasis (ab 229 Euro) an Bord. Der Kindle verfügt ausschließlich über WLAN.
Die übrige Hardware ist vergleichsweise üppig, denn der Kindle (2022) arbeitet standardmäßig mit 16 Gigabyte Speicherplatz und übertrumpft damit einige der teuereren Modelle. Für Bücher mag das weniger wichtig sein, aber bei Hörbüchern, die sich auf dem Kindle ebenfalls speichern und per Kopfhörer abspielen lassen, braucht man schon etwas mehr Platz.
Zehn richtig lange Hörbücher für den Sommerurlaub

Gesprochen von Tessa Mittelstaedt
Spieldauer: 27 Std. und 17 Min.
Ken Follett ist der Meister dicker Bücher, bei seinem jüngsten Werk "Never" hat er sich indes zurückgehalten. Tessa Mittelstaedt liest den spannenden und vielschichtigen Thriller in "nur" 27 Stunden.
Die Prozessorleistung reicht für das Lesen vollkommen aus, das Menü reagiert recht schnell und das Umblättern erfolgt binnen kürzester Zeit. Der Akku soll nach Angaben von Amazon bis zu sechs Wochen halten, im Test ließ die Laufzeit auch nach Tagen nicht merklich nach. Und wenn doch, steht bei diesem Modell USB-C zum Aufladen zur Verfügung.
Gut lesbar in allen Situationen – aber wasserscheu
In der wohl wichtigsten Disziplin, der Lesbarbarkeit von Texten, kann der Kindle allerdings überzeugen. Durch die erhöhte Auflösung schmerzen die Augen auch bei längerem Lesen nicht, die Beleuchtung reicht bei wenig Licht vollkommen aus. Der Dunkelmodus, welcher den Hintergrund schwärzt und die Buchstaben aufhellt, schont die Augen zusätzlich vor Überanstrengung.
Andersrum sieht es ebenfalls sehr gut aus: Wer den Kindle im gleißenden Licht nutzen möchte, also beispielsweise in der Mittagssonne, kann weiterhin alles problemlos erkennen, ohne sich groß anstrengen zu müssen.

Abstriche müssen Menschen machen, die sich in der Nähe von Wasser aufhalten – also am Strand, am Pool oder in der Wildwasserbahn. Denn der Kindle der elften Generation ist nicht wasserfest, könnte also Schaden davontragen, wenn er nass wird.
Fazit: Amazon Kindle 11. Generation (2022)
Womit die Antwort auf die Ausgangsfrage gefunden wäre: Reicht der kleine Kindle, oder muss es ein luxuriöseres Modell sein? Solange man nicht fest damit rechnet, dass das Gerät mit Wasser in Berührung kommen könnte, dürfte das neue Kindle den meisten Lesern vollkommen genügen.
Selbstverständlich bieten ein Kindle Paperwhite (insbesondere in der Signature Edition) oder Kindle Oasis und Scribe mehr Pomp, für den Lese-Alltag macht das aber keinen Unterschied, der 30 bis 270 Euro wert ist. Es sei denn, man benötigt die Funktionen, die nur die hochpreisigen Geräte bieten.
Apropos Preis: Über "Amazon Second Chance" erhalten Sie für ein altes Gerät von Amazon bei kostenfreier Rücksendung eine Gutschrift, mit der sich der Kauf des neuen Kindle sogar noch weiter drücken lässt.
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