Sonos war lange bekannt für hochwertige Heimlautsprecher. Doch im Bluetooth-Bereich waren die Kalifornier Spätzünder: Erst 2019 wagte man mit dem Sonos Move den ersten Schritt außerhalb der eigenen vier Wände. Das Endergebnis war spannend, aber zu schwer (drei Kilogramm) und viel zu teuer (rund 400 Euro), so das einhellige Fazit der Tester. Mit dem Sonos Roam hat das Unternehmen nun eine kleinere Version des Unterwegs-Lautsprechers vorgestellt, die mit 180 Euro nur halb so teuer und mit rund 400 Gramm wesentlich leichter ist. Wir haben ihn getestet und verraten, welche Dinge uns gefallen - und welche nicht
Kinderleichte Einrichtung
Die Einrichtung des Sonos Roam ist schnell erledigt. Alles was man dafür benötigt ist die kostenlose App des Herstellers. Wichtig: Man benötigt zwingend die aktuelle S2-Version der App. Wer noch Sonos-Geräte verwendet, die auf die alte Sonos-App setzen, kann sie nicht zusammen mit dem Roam verwenden. Über diese Anwendung werden sämtliche Lautsprecher, Subwoofer und Soundbars des Herstellers verwaltet, sofern man weitere besitzt. Dann kann man den Sonos Roam auf zwei Arten nutzen: als Multiroom-Lautsprecher mit Sprachsteuerung und als mobile Bluetooth-Box. Man kann auch zwei Roams zu einem Stereopaar koppeln, allerdings nur im Wlan-Netz.
Vielseitige Anbindung
Früher konnten Sonos-Lautsprecher nur über die firmeneigene App bedient werden, doch diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Der Roam unterstützt Wlan, Apples Airplay 2 sowie Bluetooth, um Musik wiedergeben zu können. Damit sind sowohl Android- als auch iPhone-User gut bedient. Lediglich der Standard Google Cast wird nicht unterstützt. Zudem unterstützt Sonos mehr als 100 Musikstreaming-Dienste, von Apple Music über Spotify, Deezer, Audible bis hin zu Radio ist beinahe alles dabei. Das ist die wohl größte Stärke des Sonos-Systems.
Toller Klang
Das Wichtigste bei einem Lautsprecher dieser Preisklasse ist der Klang. Der ist angesichts der kompakten Maße klasse. Der Sound ist klar und transparent, vor allem die Höhen sind detailreich. Natürlich kann er nicht mit einem Sonos One oder gar den größeren Modellen mithalten. Beim Bass ist etwa das Ende der Fahnenstange jedoch schnell erreicht, die Physik lässt sich nunmal nicht austricksen. Dennoch: Mit der Mini-Box kann man problemlos ein Wohnzimmer beschallen, und verglichen mit einem Echo ist der Roam ein ganz anderes Level.
Der Sound wirkt besonders klar, weil der Roam seinen Klang permanent an die Umgebung anpasst. Sonos nennt diese Funktion "Trueplay". Dabei analysieren die integrierten Mikrofone permanent die Audio-Reflektionen, der Lautsprecher passt den Klang an die jeweiligen Bedingungen an.
Wasserdichtes Gehäuse
Einen Bluetooth-Lautsprecher will man zum Picknicken in den Park mitnehmen, an den Strand oder in den Garten. Dafür sollte er robust und vor allem wasserabweisend sein. Der Sonos Roam ist IP67-zertifiziert, er kann also ein halbstündiges Wasserband in einem Meter Tiefe überstehen. Sonos bezeichnet seinen Roam-Lautsprecher auch als sturzfähig, ohne jedoch konkrete Details zu nennen. Wir haben es besser nicht darauf ankommen lassen. Mit 430 Gramm ist er zudem leichter als viele andere Modelle.
Geladen wird kabellos oder per USB-C
Einige Hersteller setzen noch immer auf proprietäre Ladekabel oder das längst veraltete MicroUSB. Sonos setzt beim Roam dagegen auf USB-C und macht damit alles richtig. Dieser Stecker kommt bereits bei modernen Notebooks, Kameras, Tablets und Smartphones (bis auf iPhone) zum Einsatz - und wird sich über kurz oder lang immer weiter durchsetzen. Zudem kann der Roam auch kabellos geladen werden. Dazu muss man nicht unbedingt das teure Sonos-Zubehör kaufen, es genügt eine günstige Qi-Ladeplatte wie man sie bereits für etwa 15 Euro im Fachhandel bekommt. Eine Akkuladung hält - je nach Lautstärke - bis zu zehn Stunden. Das ist gut, aber nicht sensationell. Ist die Batterie leer, muss man den Lautsprecher jedoch vergleichsweise lange laden, bis man ihn wieder in Betrieb nehmen kann.
Sound Swap
Eine coole, Roam-exklusive Funktion ist Sound Swap. Damit ist es möglich, laufende Musik vom Roam direkt auf den nächstgelegenen Lautsprecher zu übergeben. Dazu muss man länger die Play-/Pause-Taste drücken. Allerdings funktioniert das nicht mit älteren Sonos-Speakern.
Fazit
Der Sonos Roam kostet rund 180 Euro. Das ist viel Geld für einen Bluetooth-Lautsprecher, und es gibt zahlreiche günstigere Modelle am Markt. Aber dennoch wird der Roam seine Nische finden, denn er bietet einen sehr guten Klang, hohe Flexibilität (sowohl was die unterstützten Dienste als auch Schnittstellen zu andere angeht) bei kompakten Maßen. Ein Zugewinn ist der Roam vor allem, wenn man bereits ein Sonos-System zuhause hat.
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