Der Trend hält an. In Australien kommen immer weniger Babys zur Welt. Die Zahl der registrierten Geburten sei erstmals seit 14 Jahren unter 300.000 gefallen, berichtet "The Guardian". Im Jahr 2020 kamen in Australien demnach 294.369 Kinder zur Welt. Ein Rückgang von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2019 hatte der Rückgang 3 Prozent betragen.
Die Fruchtbarkeitsrate in Australien fällt auf ein historisches Tief von 1,58 Babys pro Frau. Ihren Höhepunkt hatte sie im Jahr 1962 mit 3,55 Babys pro Frau erreicht.
Zu den Gründen für den Rückgang zitiert "The Guardian" Beidar Cho, den Direktor für Demografie des australischen Statistikamts. Weniger Geburten könnten größtenteils auf ein Jahr zurückzuführen sein, das von den Umwälzungen durch Covid-19 geprägt war, so Cho.
Längerfristige, statistische Daten zeigten auch, dass weniger junge Frauen Kinder bekommen, während sich die Zahl der Gebärenden, die zwischen 40 und 44 sind, in den letzten Jahrzehnten verdreifacht habe.
Weniger Babys in Australien, mehr in Norwegen und Finnland
Die Zahl der Geburten ging während der Pandemie nicht nur in Australien zurück. Diese Entwicklung ist in mehreren Ländern zu beobachten. Wie die "Süddeutsche Zeitung" mit Verweis auf Studien berichtet, erlebten von 22 reichen Industriestaaten gleich sieben einen starken Rückgang der Geburten um bis zu neun Prozent im Jahr 2020. Darunter Italien, Spanien und Ungarn.
Die meisten anderen Länder, darunter auch Deutschland, hätten mit einer leichten Zu- oder Abnahme innerhalb des statistischen Fehlerbereiches gelegen. In Deutschland brachten Frauen im Jahr 2020 im Durchschnitt 1,53 Kinder zur Welt.
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Ein anderes Bild zeigt sich in Norwegen und Finnland. Hier haben Frauen in der Pandemie mehr Kinder zur Welt gebracht. Das Norwegische Statistikamt SSB hat gemäß "Süddeutscher Zeitung" im ersten Halbjahr 2021 landesweit einen Anstieg der Geburten von knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.
Quellen: "The Guardian", "Süddeutsche Zeitung"