Ein nicht besonders gepflegt wirkender Auslauf, umschlossen von einem hohen Zaun. Mülltonnen stehen herum. Darin eine Gruppe Hunde, laut bellend: Labradore, in verschiedenen Schattierungen von blond bis braun. Die Tiere wirken aufgeregt, aber nicht aggressiv. Dennoch beginnt eine Frau, die inmitten des Rudels steht, zu brüllen und mit einer Eisenstange auf die Hunde einzuschlagen. Durch die mäßige Qualität des von einem Anwohner aus der Entfernung aufgenommenen Videos ist (zum Glück) nicht zu erkennen, ob sie ein Tier direkt trifft. Ein Verhalten, das mindestens Fragen aufwirft.
Ein Nachbar des Hundezuchtbetriebs in Berlin-Reinickendorf nahm die erschreckende Szene mit dem Handy auf. Wie der/die Unbekannte der Tierrechtsorganisation Peta berichtete, hatte es schon häufiger ähnliche Situationen dort gegeben, zudem seien teils bis zu 35 Hunde in dem Auslauf untergebracht gewesen. Um auf die Situation aufmerksam zu machen, informierte der Anwohner die Tierschützer.
Berlin: Video aus Hundezucht sorgt für Empörung
Peta teilte das Video im Netz, wo es schnell schockierte Reaktionen auslöste. Es ist über diesen Link zu sehen, könnte Tierfreunde aber sicher verstören. Inzwischen äußerte sich auch die Besitzerin des Hundezuchtbetriebes zu den Aufnahmen (bei der es sich nicht um die Frau im Video handelt). "Alle Vorwürfe weise ich zurück", sagte sie gegenüber der "B.Z." "Vieles lässt sich davon tatsächlich als unwahr beweisen." Die gezeigte Mitarbeiterin habe mit der Stange lediglich in die Luft geschlagen, um einen Streit zwischen zwei Hündinnen zu trennen. Warum sie überhaupt eine so massive Metallstange dabei hatte, bleibt offen.

Bei Peta glaubt man diese Erklärung jedenfalls nicht. Referentin Jana Hoger sagt: "Die in dem Video gezeigten Misshandlungen sind erschreckend. Uns erreichen immer wieder ähnliche Meldungen über Zuchtbetriebe, in denen Hunde vernachlässigt und gequält werden."
Zweifelhafter Titel: Das ist der "Hässlichste Hund der Welt"

Gerade Labradore sind beliebte Familienhunde, für die Züchter hohe Preise verlangen können. Das sorgt dafür, dass nicht alle Zuchtbetriebe den Gedanken an das Wohl der Tiere vor den an die Finanzen stellen. Jana Hoger fordert, dass im Fall von Berlin-Reinickendorf das Veterinäramt einschreiten müsse.
Behörde kontrollierte den Betrieb
Die Behörden haben auch tatsächlich bereits reagiert. Wie die "B.Z." berichtet, habe die zuständige Stadträtin bestätigt, dass eine Kontrolle stattgefunden habe. Da es sich um ein laufendes Verfahren handele, könnten aber noch keine Ergebnisse bekanntgegeben werden.