Was die Hochschule Anhalt auf der Grünen Woche serviert, sieht für den Laien alles andere als natürlich aus. Doch die bunten Lebensmittel kommen ohne Chemie aus – und könnten einen Vorgeschmack auf die Nahrung der Zukunft sein.
Aus Algen Dieses Brot ist NICHT verschimmelt – und soll die Nahrung der Zukunft werden

Was auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig aussieht, ist durchaus genießbar und sogar gesund. Entwickelt haben die besondere Backware Ökotrophologie-Studierende an der Hochschule Anhalt in Bernburg. Robert Thomale, Lehrkraft an der Hochschule Anhalt in Bernburg: "Die Studentinnen haben eine Brotrezeptur entwickelt, wo quasi Algen miteingebacken sind. Daher kommt die blaue Farbe im Brot." Schon kleine Menge eines aus einer Mikroalge gewonnenen Farbstoffes genügt, um den ganzen Teig knallig grünblau zu färben. Die Hochschule Anhalt züchtet solche Algen in Bioreaktoren. Sie wachsen 15- bis 20-mal schneller als die meisten Pflanzen und brauchen dafür nur sehr wenig Platz. Und aus ihnen können dann Nahrung, Arzneimittel oder Kunststoffe hergestellt werden. Für die Versorgung der Massen reicht die Anlage der Hochschule noch nicht. Noch in diesem Jahr soll in Sachsen-Anhalt aber eine Farm entstehen. Schon bald könnten auf der Erde mehr als zehn Milliarden Menschen leben, die essen und Energie verbrauchen. Und Algen könnten dabei helfen, sie alle zu versorgen.