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Was nach dem "Beyond Burger" kommt Der Markt boomt: Selbst Fleischunternehmen machen jetzt fleischfreie Burger

Fleischfreie Burger
Fleischfreie Burger gibt's jetzt auch von großen Fleischunternehmen
© Getty Images
Beyond Burger und Impossible Foods haben den Markt für pflanzenbasierte Burger aufgemischt. Jetzt wollen auch die großen Fleischunternehmen etwas vom Hype abhaben – und füllen die Regale mit fleischfreien Burgern, Fleischbällchen und Chicken Nuggets.

Die Bulette von "Beyond Meat" lässt sich wunderbar grillen: Beißt man ab, hat man nicht nur eine Art Fleischkonsistenz im Mund, sondern auch einen rosa "Fleischkern". Fast so, wie das Original. Nur eben, ohne dass eine Kuh dafür sterben musste. Der Effekt ist nur ein Nebenprodukt der verwendeten Roten Bete, die den Eindruck eines Medium-gebratenen Burger-Patties erwecken soll.

Veganes Hühnchen nicht von echtem unterscheidbar

Das amerikanische Unternehmen "Beyond Meat" hat sich auf die Fahne geschrieben, die besten Fleischersatz-Produkte auf dem Markt zu produzieren, ausschließlich auf Pflanzenbasis. Trotzdem sollen Chili, Hähnchenersatz und Erbsen-Hack schmecken wie ihre fleischigen Vorbilder. Und der Fleisch-Ersatz kommt Medienberichten zufolge hervorragend an. Microsoft-Gründer Bill Gates, der in "Beyond Meat" investierte, soll nicht in der Lage gewesen sein, das vegane Hühnchen der Firma von echtem Fleisch zu unterscheiden. Der Höhepunkt ist aber sicher der "Beyond Burger". Und der Trend hin zum Fleischersatz entwickelt sich gerade erst.

Impossible Foods ist ein weiterer Player auf dem Markt, der pflanzliche Fleisch und Milch-Substitute ohne Tierbestandteile entwickelt. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in den USA - und dominieren den Markt. Noch: Denn in den letzten Monaten sind neue Unternehmen hinzugekommen, die gerade die Supermarktregale mit pflanzenbasierten Burgern, Fleischbällchen und Chicken Nuggets füllen. Es sind die großen US-Fleischunternehmen wie Tyson, Smithfield, Perdue, Hormel und Nestlé, wie die "New York Times" berichtet.

Fleischfreie Burger sind im Mainstream angekommen

Früher waren rein pflanzliche Lebensmittel den Vegetariern und Veganern vorbehalten, doch die Zahlen sprechen für sich: Der Markt für fleischfreie Alternativen soll bis 2030 mehr als 85 Milliarden US-Dollar wert sein. Kein Wunder, dass die großen Lebensmittelunternehmen etwas davon abhaben wollen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Plant-based, also pflanzenbasierte Lebensmittel sind im Mainstream angekommen.

Und das nicht nur in den USA. Auch in Deutschland sind die fleischlosen Burger und andere Produkte in jedem Supermarkt, und auch im Discounter zu finden. Lidl beispielsweise führt immer wieder den Beyond Burger im Sortiment, der jedes Mal innerhalb weniger Stunden ausverkauft war. 

Die Rügenwalder Mühle bietet fleischlose Produkte wie auch einen Burger an. Genauso wie Nestlé unter dem Markennamen "Garden Gourmet Incredible Burger". Die unterscheiden sich aber in einem wichtigen Punkt von "Beyond Meat" und "Impossible Foods": die pflanzenbasierten Produkte sind aus einem Fleischunternehmen heraus entstanden. Und genau das sehen Beobachter kritisch. Sie befürchten, dass die Fleischkonzerne die Start-ups schlucken könnten oder nur von ihrer weniger nachhaltigen Strategie ablenken wollen.

Der Erfolg hängt von der Ähnlichkeit ab

Müssen die Start-ups, die sich auf rein fleischfreie Produkte konzentrieren also vor den Großunternehmen fürchten? Keinesfalls, findet Ethan Brown, der Geschäftsführer von "Beyond Meat". Der "New York Times" sagt er, dass es ein gutes Zeichen sei, wenn die Großen auf den Zug mit aufspringen. Aber der Erfolg hängt davon ab, dass die Produkte im Geschmack und auch in Textur den Fleischprodukten ähneln. "Wenn die Produkte nicht großartig sind, und einfach nur umfunktionierte Veggie-Burger sind, schaden sie uns nicht im Sinne einer Konkurrenz. Sie stärken eher die Überzeugung der Verbraucher, dass ein Produkt auf pflanzlicher Basis, nicht das liefern kann, was ein Fleischliebhaber möchte."

In der Zwischenzeit entwickelt sich "Beyond Meat" selbst zum großen Player in der Lebensmittelindustrie. Der Wert des Unternehmens beläuft sich mittlerweile auf ungefähr neun Milliarden US-Dollar. "Impossible Foods" kümmert sich derweil um neue Projekte wie beispielsweise um die Entwicklung von fischfreiem Fisch oder um die Eroberung des chinesischen Marktes.

Quelle:"New York Times"

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