Eigentlich könnte sich Massimo Bottura auf seinem Erfolg ausruhen. Erst in diesem Jahr wurde seine Osteria Francescana in Modena zum besten Restaurant der Welt gekürt. Das hält ihn aber keinesfalls davon ab, den Menschen etwas zurückzugeben. In Rio de Janeiro bei den diesjährigen Olympischen Spielen hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittel, die eigentlich in der Tonne hätten landen sollen, zu retten und Bedürftige damit zu verköstigen. Das berichtet die österreichische "Falstaff".
Massimo Bottura ist Gründer von RefettoRio. Gemeinsam mit der brasilianischen Agentur "Gastromotiva" will der Sternekoch auf die weltweite Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen und zeigen, wie man weggeworfene Produkte weiterverwertet. Aktuell leiden weltweit 795 Millionen Menschen Hunger. Dabei werden 1,3 Milliarden Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr weggeschmissen. Ein Zustand, den Bottura mit seiner Initiative ändern will. Refettorio heißt übrigens frei übersetzt so viel wie "Wiederherstellen".
Das sind die 10 besten Restaurants der Welt - ein Italiener ist der Beste

Küchenchef: Victor Arguinzoniz
Küchenstil: Spanisches Barbecue
Welch ein Erfolg – 15 Tonnen Lebensmittel bereits wiederverwertet
Bereits 2015 konnte Bottura die ersten Erfolge verzeichnen. Bei der Expo in Mailand hat er gemeinsam mit seinem Team 15 Tonnen Lebensmittel wiederverwertet. Eine enorme Zahl. Als die Expo in Mailand ihre Türen schloss, hörte Refettorio nicht auf, Essen zu servieren. Mit der Hilfe des Küchenteams der Caritas und freiwilligen Helfern werden nach wie vor täglich Speisen für die Bedürftigen gekocht. Bei den Olympischen Spielen stehen dem Sternekoch nun etwa 300 Quadratmeter Fläche, die von der Stadt gesponsert wurden, zur Verfügung. Hier können jeden Tag etwa Hundert Hungrige speisen. Es werden dabei ausschließlich Lebensmittel verarbeitet, die in der Mülltonne hätten landen sollen.
Unter dem Dachnamen "Food for Soul" haben bereits mehr als 50 brasilianische und internationale Küchenchefs ihre Unterstützung zugesagt. Namhafte Köche wie Alain Ducasse aus Frankreich oder Virgilio Martinez aus Peru werden für den guten Zweck kochen und ihrem Kollegen Massimo Bottura unter die Arme greifen.
Mit "Food for Soul" möchte Bottura den Anstoß geben, auf der ganzen Welt Suppenküchen zu eröffnen, die mit der gleichen Intention ans Werk gehen sollen, wie der Meisterkoch in Mailand und jetzt in Rio de Janeiro. Außerdem arbeitet die Initiative bereits an einem Kochbuch, das 2017 veröffentlicht werden soll. Im Moment sind Bottura und sein Team in Gesprächen mit Turin und New York – auch dort sollen Mensen für die Armen eröffnet werden, die allein mit wiederverwendeten Lebensmitteln betrieben werden.