Im Hochsommer, vor allem im August und September, hat Fenchel Saison. Dann schmeckt er besonders frisch und aromatisch. Das feine Gemüse besticht durch seinen unverwechselbaren Geschmack, ist vielseitig einsetzbar und kann kreativ kombiniert werden. Vor allem in der mediterranen Küche ist die Knolle beliebt und Bestandteil zahlreicher Rezepte.
Geschmort, zusammen mit einer feinen Tomatensauce schmeckt das Knollengemüse besonders fein. So kommt sein charakteristisches Aroma gut zur Geltung und wird durch das Fruchtige der Tomatensauce gekonnt abgerundet. Frische Gewürze, feine Kräuter und reichlich Knoblauch ergänzen das Spektakel. Für einen besonderen Kick sorgen Kapern, getrocknete Tomaten sowie frischer Parmesan – ein krönender Abschluss.
Geschichte des Fenchels
Der Ursprung des Fenchels findet sich im alten Ägypten. Dort wurde bereits vor mehr als 4.000 Jahren die Ursprungspflanze, der sogenannte wilde Fenchel, wegen seiner großen Heilkraft geschätzt. Aus dem wilden Fenchel wurde über viele Jahre hinweg der Gemüsefenchel gezüchtet.
Doch auch im Mittelmeerraum entdeckte man schnell die gesundheitliche Wirkung der Knolle. Überlieferungen legen nahe, dass schon die alten Griechen den Fenchel als Gewürz und vor allem als Heilkraut verwendeten, häufig bei Problemen mit den Nieren oder der Blase. Vor allem in Italien erfreute sich das Gemüse schnell großer Beliebtheit. Neben seiner Rolle als traditionelle Gewürz- und Heilpflanze fand der Fenchel seinen Weg in die Küche und kam vermehrt in zahlreichen verschiedenen Gerichten zum Einsatz.
Die Römer brachten das Gemüse schließlich auch in unsere Breiten. Hier etablierte es sich zunächst sehr langsam, wurde aber bereits im Mittelalter als Heilpflanze sehr geschätzt und zunehmend in Klöstergärten angebaut. Heutzutage wird das aromatische Gemüse auch hierzulande in einigen Rezepten eingesetzt, pflegt jedoch – verglichen zum kulinarischen Angebot des Mittelmeerraums – immer noch ein Schattendasein.
Wunderknolle
Fenchel gilt nicht umsonst als Heilpflanze und wird in unterschiedlichster Form zur Unterstützung der Gesundheit eingesetzt.
Fencheltee und -honig sind beispielsweise bewährte Helfer bei Erkältungen. Sie lindern Husten und Schnupfen und tragen zu einem schnellen Abklang der Erkrankung bei. Grund dafür sind die im Fenchel enthaltenen ätherischen Öle, die auch für den typischen anisartigen Geschmack des Gemüses sorgen und die Inhaltsstoffe Anethol, Menthol und Fenchon enthalten.
Zudem kommt die nährstoffreiche Knolle häufig in Kombination mit Anis und Kümmel zum Einsatz – bei Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl oder Blähungen sorgen die ätherischen Öle auch hier für schnelle Linderung.
Die heilende Wirkung der Knolle wird nicht zuletzt durch eine Reihe an wichtigen Nährstoffen unterstützt. So stecken in der Fenchelknolle zahlreiche Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen, zudem enthält sie viel Vitamin A und Folsäure. Besonders erwähnenswert ist ihr Gehalt an Vitamin C: Fenchel enthält beinahe doppelt so viel Vitamin C wie Orangen.
Fenchel: Kulinarisch wandelbar
Doch Fenchel ist nicht nur Balsam für die allgemeine Gesundheit, Verdauung und das Wohlbefinden, sondern eine wortwörtliche Wohltat für die Geschmacksnerven. Seine Wandelbarkeit macht das Gemüse so interessant. Fenchel kann wunderbar als gegartes oder gebratenes Gemüse verwendet werden, schmeckt aber auch überbacken oder geschmort fantastisch. Gerade aufgrund seiner heilenden Wirkung ist er auch roh zum Verzehr geeignet – so gehen keine Vitamine beim Erhitzen verloren. Roh kann man die Knolle als Salat oder aber als knackige Knabberei genießen. Gerne wird er in der mediterranen Küche verwendet, häufig in Kombination mit anderen aromatischen Gemüsesorten wie beispielsweise Tomaten, Paprika und Oliven. Zudem harmoniert er sehr gut mit Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten.
Achten Sie bei der Verarbeitung darauf, die Knolle sehr gründlich zu waschen, da die Zwischenräume der Blätter häufig Sand enthalten. Übrigens kann auch das Blattgrün, fein gehackt, zum Würzen verwendet werden. Der Fenchel sollte möglichst frisch gegessen werden, da sich das Aroma der ätherischen Öle mit der Zeit abschwächt.
Geschmort schmeckt der Fenchel besonders intensiv. Die Zubereitungsart hebt den unverwechselbaren Geschmack der Knolle auf raffinierte Weise hervor. Gekocht in einer würzigen Tomatensauce, zusammen mit aromatischen Gewürzen, erinnert dieses Gericht an laue Sommerabende und Urlaube an der Mittelmeerküche. Eine gelunge Beilage zum Grillen oder in Kombination mit frischem Baguette, Nudeln oder Reis.
Rezept für geschmorten Fenchel in Tomatensauce
Zutaten
- 700 Gramm Fenchel
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Esslöffel Kapern
- 20 Gramm getrocknete, eingelegte Tomaten
- 400 Gramm passierte Tomaten
- 250 Milliliter Wasser
- 2 Zweige Thymian
- Salz und Pfeffer
- 1 Teelöffel Zucker
- 2 Teelöffel getrockneter Oregano
- 1 Bund Frischer Basilikum
- Olivenöl
- Parmesan zum Servieren

Zubereitung
- Den Fenchel waschen, putzen und in circa 1 Zentimeter breite Spalten schneiden.
- Die Zwiebel halbieren und in feine Streifen schneiden. Den Knoblauch schälen und fein Hacken.
- Die Kapern als auch die getrockneten Tomaten abgießen und ebenfalls fein hacken.
- Das Basilikum abzupfen und klein hacken.
- Eine Pfanne mit etwas Olivenöl erhitzen und den Fenchel beidseitig circa zwei Minuten leicht anbraten.
- Die Zwiebeln hinzugeben und nochmals zwei Minuten mitbraten.
- Knoblauch, Kapern und gehackte Tomaten hinzugeben und mitdünsten lassen.
- Mit den passierten Tomaten ablöschen, mit 250 Milliliter Wasser aufgießen und die Thymianzweige dazugeben.
- Mit Salz und Pfeffer würzen und einmal aufkochen lassen.
- Die Hitze reduzieren und ohne Deckel etwa 30 Minuten köcheln lassen.
- Sobald der Fenchel gar ist, die Thymianzweige entfernen.
- Den Fenchel mit Zucker, Salz, Pfeffer, getrockneten Oregano und Basilikum abschmecken. Zum Schluss das frische Basilikum hinzugeben.
- Den geschmorten Fenchel anrichten, mit etwas Parmesan bestreuen und servieren.
Dazu passt frisches Baguette, Pasta oder Reis.
Quellen: Carstens-stiftung, Landeszentrum für Ernährung