Gut verdienender Ehemann, Kinder, wohlhabendes Viertel. Unsere Autorin war etabliert. Dann ließ sie sich scheiden - und entdeckte die Heuchelei der oberen Zehntausend, wo Frauen noch immer schmückendes Beiwerk sind und Affären keine Schande.
Das Erste, was mir auffällt, ist sein fast perfekt geformtes Ohr, das neben mir aus seinem wie von Lametta durchzogenem Haar herausragt. Ein Männerohr, so viel ist klar, es gehört weder meinem Ehemann noch einem meiner Kinder, und auch sonst keinem, den ich kenne, das fremde Ohr, auf dem fremden Kopf. Und diese Hand, mit den Schwielen auf den leicht rissigen Fingerkuppen, die leicht angewinkelten Finger auf der Rundung meiner Hüfte, über meiner Bettdecke. In meinem Bett.