Sie werden zwischen den Fronten erwachsen. Die jungen Menschen in diesen Porträts leben mit dem Tod, zwischen Ruinen, ohne klare Zukunft. Eine Reise in den Alltag eines schwer umkämpften Gebiets.
Kinder des Krieges Teenager im Donbass – Reise in den Alltag im besetzten Teil der Ukraine

Ein sonniger Herbsttag in Luhansk, vor der Akademie für Kultur und Kunst unterhalten sich Gruppen junger Frauen und Männer. Unter ihnen Konstantin, 18, der Bildhauerei studiert. Ich folge ihm in sein verwohntes Atelier, ein kreatives Durcheinander aus halb fertigen Gipsskulpturen und Bleistiftskizzen an den Wänden. Vor dem Krieg war Konstantin Teil einer großen Familie, die sich jedoch zwischen Russland und der Ukraine entzweite. Alle hätten dauernd gestritten, erinnert er sich. "Auch hier in Luhansk gibt es keine Einheit", sagt Konstantin. "Die Behörden versuchen, uns Patriotismus einzuflößen. Aber ich sehe nicht, dass sie damit Erfolg haben. Viele von uns jungen Leuten versuchen abzuhauen – nach Russland, in die Ukraine oder nach Europa. Aber ich will bleiben."
© Ben Sherman