"Der Frieden ist definitiv nicht in größere Ferne gerückt." Positiveres hatte Jurij Uschakow nach der jüngsten, ergebnislosen Verhandlungsrunde in Moskau nicht mitzuteilen. Putins außenpolitischen Berater schien die Enttäuschung, die er zu verkünden hatte, auch nicht weiter zu kümmern. Er klang, als wolle er eigentlich sagen: Dann geht der Krieg eben erst mal weiter. Mir doch egal.
Während Nacht für Nacht Drohnen und Raketen ukrainische Städte angreifen, während die Menschen dort vor dem vierten und wohl härtesten Kriegswinter stehen, hat eine Gruppe mächtiger Männer die Entscheidung darüber, wann das Töten endlich aufhört, wieder einmal vertagt. So wie man einen Notar-Termin in letzter Minute verschiebt, weil man einen Immobilien-Preis lieber doch nochmal drücken will. Wenn man das Geld und die Geduld hat, sich solche Manöver zu leisten.
Die Menschen im Kriegsgebiet wirken angesichts dieser Rochaden wie Statisten in einem abgekarteten Spiel.
Doch wer sind die Strippenzieher hinter den Kulissen? Die Männer, in deren Händen das Schicksal der Ukraine liegt? Woher stammen ihre Macht und ihr Geld? Und was treibt sie eigentlich an: der Wunsch nach Frieden? Oder doch eher die Hoffnung auf gute Geschäfte, sobald die Waffen schweigen?