
Als ich in Mariupol ankomme, muss ich an alte Fotos denken, die Dresden nach dem verheerenden Brandangriff Ende des Zweiten Weltkriegs zeigen: schwarze Häuserskelette. Auf den verlassenen Straßen knirschen Scherben bei jedem Schritt unter meinen Sohlen. Ich treffe Daniil, 18, der mit seinem Vater Ziegelsteine aus den Ruinen sammelt und sie Stück für Stück in einen Karren legt – seine rechte Hand ist verletzt. Daniil gehört zu den Bewohnern des zerstörten Mariupol, die in ihre Häuser zurückgekehrt sind und versuchen, ihr Leben von Grund auf wieder aufzubauen. Einige räumen Schutt weg, andere suchen in Ruinen nach Brauchbarem, das sich mit Karren oder Fahrrädern abtransportieren lässt.
© Ben Sherman