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Sie tanzten zusammen durch die Nächte, fuhren gemeinsam in die Ferien und halfen einander durch schwere Zeiten. Sie sind gegenseitige Trauzeuginnen und haben den gleichen Beruf: Krankenschwester. Sie dachten, sie seien unzertrennlich. Dann kam Corona und machte sie einander binnen weniger Monate so fremd, dass jede Verständigung unmöglich wurde.

Nach monatelangen Recherchen und langen Vorgesprächen öffneten sich diese beiden Frauen der Reporterin Elisa Schwarz vom "Seite Drei"-Team der "Süddeutschen Zeitung". Aus den ausführlichen Interviews mit beiden entstand ein dichtes Doppelportrait. Am Beispiel der beiden Protagonistinnen zeichnet es einen Riss nach, der sich im Jahr zwei nach Ausbruch der Pandemie vielfach durchs Land zieht. Und macht die Ursprünge zweier völlig konträrer Weltbilder nachvollziehbar, ohne sie zu bewerten.
"Versöhnung ist so wichtig wie Impfungen"
In der dritten und letzten Spezial-Ausgabe von "STERN nachgefragt" zum Nannen Preis Wettbewerb 2021 berichtet die Autorin, wie sie das Vertrauen der beiden Protagonistinnen gewann, wie sie in schwierigen Recherche-Gesprächen Grenzen setzt – und wie viel Schreibarbeit mitunter in einer Zeitungsseite steckt. "Vielleicht wird das Jahr 2021 ja nicht nur das Jahr der Impfungen, sondern auch das Jahr der Versöhnung", sagt Elisa Schwarz. "Dass wir uns als Menschen verzeihen und diesen Riss heilen, der entstanden ist, halte ich für ähnlich wichtig wie die Immunstabilisierung."
Elisa Schwarz' Text "Der Riss" nimmt in den Kategorien "Egon Erwin Kisch-Preis" und "Geschichte des Jahres" am Nannen Preis Wettbewerb 2021 teil.
Der Nannen Preis 2021
Qualitätsjournalismus – wie wird der heutzutage eigentlich gemacht? Wie kommt ein Thema auf? Welche Quellen nutzen Reporterinnen und Reporter für ihre Recherche? Welche Möglichkeiten bieten neue und traditionelle Medien? Welche Rolle spielt die Presse für eine lebendige, demokratische Gesellschaft? Um diese und andere Fragen zum modernen Journalismus kreist unsere neue Serie zum Wettbewerb um den Nannen Preis 2021, den der stern und das Verlagshaus Gruner + Jahr ausrichten. Im Laufe der kommenden Wochen werden wir im Rahmen des Podcasts "STERN nachgefragt" und auf stern.de eine Reihe journalistischer Arbeiten aus dem aktuellen Wettbewerb um die renommierteste Auszeichnung für deutschsprachigen Journalismus näher beleuchten.
Die Auswahl der Arbeiten, auf die wir im Rahmen dieser Serie eingehen, ist gänzlich unabhängig von der Arbeit der Jurys, die in geheimen Beratungen die Preisträgerinnen und Preisträger küren. Hier geht es nicht um die Frage: Welche Arbeit macht das Rennen? Sondern darum, Sie, unser Publikum, teilhaben zu lassen an der beeindruckenden Vielfalt journalistischer Kreativität, die sich in den Einreichungen zum Nannen Preis 2021 zeigt.

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Ihr Nannen Preis Team