Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich anlässlich des zweiten Jahrestags des Massakers der islamistischen Hamas in Israel besorgt gezeigt. "Schon mit dem Bekanntwerden des Überfalls sind antiisraelische und antisemitische Kundgebungen sowohl im Netz als auch in den Städten weltweit zu beklagen gewesen", sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur. Dies habe im Verlauf des Gaza-Krieges zugenommen. "Der 7.10.2023 und der Krieg in Gaza wirkte und wirkt wie ein Brandbeschleuniger für alten und neuen Hass auf Jüdinnen und Juden."
Anlässlich des zweiten Jahrestags des Massakers der Terrororganisation Hamas in Israel sagte Woidke den Jüdinnen und Juden in Brandenburg weiter den größtmöglichen Schutz zu. "Der Schutz von Jüdinnen und Juden in Brandenburg hat für die Landesregierung höchste Priorität", sagte Woidke, der zweiter Vorsitzender der Jerusalem Foundation Deutschland ist, die sich für die Stadt einsetzt.
Woidke: Trumps Vorschlag bietet Chance
Der SPD-Politiker sieht angesichts des Gaza-Plans von US-Präsident Donald Trump Chancen für einen Frieden im Nahen Osten. "Ich hoffe, dass es nun endlich zu Frieden kommt, auch für die Menschen in Gaza", sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur. "Der aktuelle Vorschlag, der auch die Entwaffnung der Hamas beinhaltet, bietet eine Chance dafür."
US-Präsident Donald Trump hatte am vergangenen Montag (Ortszeit) einen Plan für eine Beendigung des Gaza-Kriegs präsentiert. Die Terrororganisation Hamas akzeptierte Teile seines Plans, darunter grundsätzlich eine Freilassung aller Geiseln. Sie verlangte aber weitere Verhandlungen. Trump forderte Israel zu einem sofortigen Ende der Bombardierung des Gazastreifens auf.
Zweiter Jahrestag des Angriffs der Hamas
Der Auslöser des Kriegs war das von Terroristen der Hamas und anderer Organisationen verübte Massaker in Israel. Dabei wurden am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 66.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet, darunter viele Frauen und Kinder.
Woidke verwies auf die Opfer und die Geiseln. "Das Datum des Überfalls wird für Generationen als ein Tag der Trauer und des Gedenkens in Erinnerung bleiben", sagte er. "Noch immer befinden sich Geiseln in den Händen der Terroristen der Hamas. In Israel, aber auch an vielen Orten in unserem Land wird der Opfer und des ungewissen Schicksals der Geiseln gedacht."

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Keine Israel-Flaggen an allen Landesbehörden
Die Mehrheit des Brandenburger Landtags stimmte im September gegen einen CDU-Antrag, nach dem am zweiten Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel die israelische Flagge an allen Dienststellen des Landes gehisst werden sollte. Innenminister René Wilke (parteilos) verwies darauf, dass die Israel-Flagge seit mehreren Monaten an der Staatskanzlei weht.