Das Saarland engagiert sich für fairen Handel und darf sich nun offiziell Fairtrade-Bundesland nennen. "Als erstes Bundesland beweist das Saarland, dass sozialer und ökologischer Wandel auch auf Landesebene gestaltet werden kann", sagte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) anlässlich des Festaktes in der Staatskanzlei.
Das Fairtrade-Siegel ist nach Angaben der Organisation ein weltweit bekanntes Sozialsiegel. Wer Fairtrade-Produkte kaufe, unterstütze Kleinbauern und Beschäftigte dabei, ihre Lebensbedingungen und die ihrer Gemeinden zu verbessern. Produkte mit Fairtrade-Siegel erfüllten die international vereinbarten sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Fairtrade-Standards.
Zehn Jahre Vorbereitung
Voraussetzung, um diese Auszeichnung zu erhalten, sind unter anderem eine Steuerungsgruppe aus unterschiedlichen Akteuren, die die Arbeit landesweit koordiniert, Aktionen in der Öffentlichkeit, Bildungsarbeit und die Unterstützung fairer Produkte. Auch müssen zwei Drittel der Bevölkerung in Fairtrade-Städten und Landkreisen leben. Um die Kriterien für die Auszeichnung zu erfüllen, waren laut Landesregierung rund zehn Jahre Vorbereitungszeit nötig.
Engagement auf vielen Ebenen
Das Saarland engagiert sich laut Fairtrade Deutschland seit langem für den fairen Handel: Die Landeshauptstadt Saarbrücken erhielt 2009 als erste Stadt in Deutschland den Titel Fairtrade-Town. 2014 folgte die Universität des Saarlandes als erste ausgezeichnete Fairtrade-University.
Heute leben über drei Viertel der Saarländerinnen und Saarländer in einer Fairtrade-Town oder einem Fairtrade-Landkreis. 21 Schulen tragen den Titel Fairtrade-School. Darüber hinaus bieten mehr als 200 Geschäfte, 70 Cafés und Restaurants sowie über 130 öffentliche Einrichtungen fair gehandelte Produkte an.
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"In politisch stürmischen Zeiten, in denen Entwicklungszusammenarbeit sukzessive abgebaut wird, zeigt das Saarland, dass nachhaltiger Konsum und globale Gerechtigkeit keine Grenzen kennen", sagte die Vorständin von Fairtrade Deutschland, Claudia Brück.