Aus für Ampel-Pläne Bundesforschungsagentur kommt doch nicht nach Erfurt

Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) stoppt Pläne zur Ansiedlung einer Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (D
Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) stoppt Pläne zur Ansiedlung einer Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) in Thüringen. (Archivbild) Foto
© Kay Nietfeld/dpa
Die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation kommt nicht nach Erfurt. Für Thüringen bedeutet das den Verlust geplanter Investitionen in Millionenhöhe.

Die noch unter der früheren Ampel-Regierung angekündigte Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) kommt nicht nach Erfurt. "Die Entscheidung der Bundesregierung zum Stopp der Ansiedlung der Agentur "DATI" in Erfurt ist äußerst bedauerlich, aber nicht vollends überraschend", erklärte Thüringens Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Teichert. Die Entscheidung habe sich bereits mit der Weichenstellung im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Bundesregierung abgezeichnet. Das Bundesforschungsministerium kündigte eine Reaktion an, die am Nachmittag noch nicht vorlag. 

Forschung schnell in Anwendung bringen

"Der DATI-Standort hätte für Erfurt signifikante Investitionen bedeutet. Das wäre ein deutliches Zeichen für den Wissenschaftsstandort Thüringen gewesen", sagte Teichert. Zuvor hatte die "Thüringer Allgemeine" über den Stopp der Pläne berichtet. 

Die Agentur sollte nach ursprünglichen Plänen dazu beitragen, technologische und soziale Forschungsergebnisse schnell die Anwendung zu bringen, wie es im Jahr 2023 in einer Ankündigung hieß. Das damalige Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium hatte sich 2022 um den Sitz der Agentur beworben.

Große Investitionen waren geplant

Einem Konzept aus dem Jahr 2024 zufolge waren für Personal- und Sachkosten bis einschließlich 2029 rund 96,82 Millionen Euro vorgesehen. Ihren Sitz sollte die Agentur in der Erfurter ICE-City haben. Doch daraus wird nun nichts.

Thüringens Linke-Fraktionschef Christian Schaft sprach von einem "Totalversagen der Bundesministerin". Die Entscheidung behindere den Wissenstransfer zur Bewältigung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen und sei 35 Jahre nach der deutschen Einheit ein Schlag ins Gesicht der ostdeutschen Forschungslandschaft, die durch den Standort deutlich gestärkt worden wäre. 

Schaft forderte die Thüringer Landesregierung auf, die Entscheidung aus Berlin nicht hinzunehmen. "Vom CDU-Ministerpräsidenten Voigt und dem Thüringer Wissenschaftsminister erwarte ich klaren Widerspruch und sichtbaren Einsatz für Erfurt", sagte Schaft.

dpa