Schweden Aufregung im Bullerbü-Land: Ein schwedisches Dorf will keine muslimischen Gräber haben. Doch ihnen bleibt keine Wahl

Pfarrer Mats Magnusson erklärt, wo und wie die muslimischen Gräber in Hyby liegen sollen
Pfarrer Mats Magnusson erklärt, wo und wie die muslimischen Gräber in Hyby liegen sollen
Ein kleines Dorf in Südschweden streitet über eine der großen ideologischen Fragen der Zeit: Was ist wichtiger Toleranz – oder Tradition? Oder: Sollen in der streng-protestantischen Provinz in Schweden nun Muslime Seite an Seite mit Christen bestattet werden?

Zwei rechteckige Flächen am Fuße einer niedrigen Steinmauer sind im Gras mit kleinen Schildchen und Schnur abgesteckt. Die parallelen Rechtecke liegen am Rande einer grünen Wiese an einem Drahtzaun. Man erkennt sie erst, wenn man sich ihnen nähert. So weit, so unauffällig.

Aber im südschwedischen Hyby sorgen diese beiden Rechtecke für große Aufregung. Denn hier, in dem kleinen Dorf mit seinen kleinen Rechtecken spiegeln sich die großen Konflikte der Zeit. Migration, Religion, wie weit soll Toleranz gehen? Und was heißt eigentlich Tradition? Denn in den beiden Rechtecken sollen die ersten Grabstätten für Muslime entstehen. 35 sind insgesamt geplant. Mitten im protestantisch Bullerbü-Schweden.

Hyby liegt eine knappe halbe Autostunde von Malmö entfernt. Ein Hof, ein kleines Schloss, zwei Kirchen samt Friedhof und eine Handvoll Häuser. Etwas außerhalb befinden sich eine Molkerei und ein Badesee. Darüber hinaus aber: nichts. Kein Friseur, kein Kiosk, kein Döner-Imbiss.