Matthias Schweighöfer auf Facebook Ein Weihnachten ohne Pegida-Deppen, bitte

Da bahnt sich ein Shitstorm an: Der Schauspieler Matthias Schweighöfer hat auf seiner Facebookseite klar Position gegen Pegida bezogen. Die User reagieren mit Zustimmung - aber auch mit Nazi-Zitaten.

Morgen ist es wieder so weit: In Dresden, aber inzwischen auch in anderen Städten Deutschlands, gehen wieder Menschen am Montagabend gegen die vermeintliche Islamisierung der Republik auf die Straße. Unerträglich - findet der Schauspieler Matthias Schweighöfer. Auf seiner Facebookseite macht er sich Luft:

"Was soll das eigentlich für ein friedliches Weihnachtsfest werden, wenn so viele Pegida-Deppen und Mitläufer unser Land in den Abgrund ziehen....?? Leute, lasst uns ein offenes und gutes Land sein!! Wir haben das Zeug dazu! Peace!"

Sein Text scheint einen Nerv getroffen zu haben: Mehr als 43.000 Usern gefällt sein Eintrag, über 1400 Menschen haben seinen Text geteilt und mehr als 4000 Leute diskutieren darüber.

So schreibt Heidi R.: "Matthias Schweighöfer, lassen Sie sich nicht beirren! Durch Einpeitscher gesteuerte Volksaufmärsche hatten wir in Deutschland ein für alle Mal genug!"

Jens P. kommentiert: "Bürger steht auf und wehret den Anfängen der Pegida-Bewegung!"

Himmler-Zitate und wüste Beschimpfungen

Allerdings sind nicht alle von dem Vorstoß begeistert. "Herr Schweighöfer braucht etwas Aufmerksamkeit und drängt mit seiner Diffamierungskampagne mehr Leute zur Pegida als ihm recht ist. Vielen Dank für die Publicity. Da hat sich jemand keine Sekunde mit der Thematik auseinandergesetzt. Lasst uns ein gutes Land sein, mir kommen wirklich gleich die Tränen. Als ob Pegida genau dagegen demonstrieren würde", schreibt Joel S.

Während die einen ohne Beschimpfungen auskommen, teilen andere User mächtig aus.

"Schweighöfer hat sich keinen gefallen gatan ... dieses dumme gelaber hätte er sein lassen sollen ... und wenn ick die bezahlten antifa-deppen hier lese, dann weiß ick bescheid .... SCHWEIGHÖFER .... du bist nen janz kleines licht für mich", schreibt Maik G.

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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Andere nutzen Zitate von Heinrich Himmler, um Schweighöfer anzugreifen.

Schweighöfer ist nicht der erste Promi, der sich gegen Pegida stellt. Der TV-Moderator Jan Böhmermann hatte im "Neo Magazin" ordentlich gegen Pegida gewettert. Sein treffenster Kommentar: ""Wäre Dummheit ein Festival, wäre Dresden grade Woodstock."

Pegida als "geistige Brandstifter"

Auch die SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi reagiert auf die wachsende Zahl der Pegida-Demonstranten. Sie bezeichnet die Pegida-Organisatoren als "geistige Brandstifter". Die Warnung vor vermeintlicher Islamisierung sei purer Populismus, sagte Fahimi der "Welt am Sonntag".

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, nannte Pegida "brandgefährlich". Für inhaltliche Auseinandersetzungen mit Pegida-Anhängern plädierten der Vorsitzende des muslimischen Zentralrats, Aiman Mazyek, und Bayerns CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer.

Pegida steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". In den vergangenen Wochen nahmen in Dresden regelmäßig tausende Menschen an Kundgebungen der Bewegung teil und forderten unter anderem ein strengeres Asylrecht. Kleinere Kundgebungen von Pegida-Ablegern gab es auch in weiteren Städten.

Fahimi warf den Pegida-Veranstaltern vor, den Boden für fremdenfeindliche Gewalt zu bereiten. "Durch eine solche Atmosphäre fühlen sich manche Wahnsinnige zu Anschlägen auf Flüchtlingsheime ermuntert wie zuletzt in Franken", sagte die SPD-Generalsekretärin mit Blick auf die jüngsten Brandanschläge auf geplante Flüchtlingsunterkünfte bei Nürnberg.

DPA
kg/dpa