
Wahlen: Hat Sahra Wagenknecht Erfolg mit ihrer Partei?
Das Bündnis ist die große Unbekannte in allen Rechnungen für das politische Jahr. Offiziell soll die Partei erst am 8. Januar gegründet werden, Ende des Monats will Sahra Wagenknecht ihre Mitstreiter in Berlin zum ersten Parteitag versammeln. Und dann? Kurzfristig wird das Wagenknecht’sche Projekt erfolgreich sein. Das Wählerpotenzial wird auf bis zu 27 Prozent geschätzt, es umfasst jedoch alle Menschen, die sich prinzipiell vorstellen können, der Partei ihre Stimme zu geben. Aussagekräftig sind da eher Umfragen zur Wahlabsicht; nach einer käme das Bündnis aus dem Stand auf zweistellige Werte. Was wirklich in ihr steckt, kann die Partei in diesem Jahr gleich vier Mal beweisen. Anfang Juni wird sie bei den Europawahlen – dank traditionell geringer Wahlbeteiligung und ohne lästige Fünf-Prozent-Hürde – einen ersten Achtungserfolg erzielen. Es wäre die ideale Startrampe für die drei ostdeutschen Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg, wo Wagenknecht sich großer Beliebtheit erfreut. Ob das Protestpotenzial bis zur Bundestagswahl 2025 hält? Prognose: nein.
Jan Rosenkranz, Ressortleiter Politik
Jan Rosenkranz, Ressortleiter Politik
© Bernd von Jutrczenka/dpa