Herr Baumgartl, für Ihren Verein Union Berlin verlief die zurückliegende Saison überragend. Erstmals hat sich der Klub für die Champions League qualifiziert. Für Sie persönlich hingegen war es ein schwieriges Jahr. Fünf Monate lang kämpften Sie gegen eine Hodenkrebs-Erkrankung. Wie geht es Ihnen heute?
Mittlerweile wieder gut. Über Monate hatte es sich angefühlt, als wäre das Gift der Chemotherapie noch nicht aus meinem Körper gewichen. Ich wurde schnell müde, Belastungen im Training habe ich nicht so weggesteckt wie zuvor. Inzwischen bin ich körperlich wieder auf dem alten Level. Aber ich brauche mehr Spielpraxis. Ich hatte in der Rückrunde auf mehr Einsatzzeit gehofft.
Interview
Nach Krebserkrankung Fußballer Timo Baumgartl über Druck, Angst und Schweigen in der Bundesliga: "Es gibt viel stilles Leid in den Kabinen"
Bundesliga-Fußballer Timo Baumgartl erkrankte vor einem Jahr an Hodenkrebs. Eine Psychotherapeutin hilft ihm, die Diagnose und ihre Folgen zu verarbeiten
© Monika Keiler
Im Fußball ist kein Platz für Gefühle – das hatte Bundesliga-Spieler Timo Baumgartl über Jahre verinnerlicht. Dann kam die Diagnose: Hodenkrebs. Wie spricht man über Ängste in einer Branche, in der alle schweigen?