Es war am 23. August 2020, als der Polizist Rusten Sheskey mit zwei Kollegen der Kenosha-Polizeistation unterwegs war, um Jacob Blake zu verhaften. Sie hatten einen Haftbefehl. Als es zu einem Handgemenge kam, fiel Blake ein Taschenmesser aus der Hosentasche. Der 29-Jährige hob es auf und lief zu seinem SUV, in dem seine zwei Kinder auf ihn warteten. Währenddessen rief er den Polizisten zu, er sei bereit sich zu ergeben, wenn er das Messer ins Auto gelegt hätte. Als Blake das Auto erreicht hatte, eröffnete Sheskey das Feuer – später erklärte er, er habe um seine eigene Sicherheit gefürchtet und deswegen geschossen. Sieben Schüsse in den Rücken von Jacob Blake führten dazu, dass der Mann nun von der Taille abwärts gelähmt ist.
Nach der Schießerei wurde Sheskey suspendiert und der Fall untersucht. Im Januar gab Staatsanwalt Graveley bekannt, dass der Polizist nicht strafrechtlich belangt werde, am 31. März kehrte Sheskey in den regulären Dienst zurück. Graveley erklärte, er könne nicht widerlegen, dass der Beamte um sein Leben gefürchtet habe, als er auf Blake schoss, weil dieser ein Messer gehabt habe.
Im Rahmen der Richtlinien gehandelt
Der Polizeichef von Kenosha, Daniel Miskinis, veröffentlichte eine Erklärung zu Sheskeys Rückkehr, in der es hieß, er habe während der Konfrontation mit Blake im Rahmen der Richtlinien gehandelt und werde nicht bestraft. Im "Milwaukee Journal Sentinel" kommentierte er: "Obwohl dieser Vorfall auf vielen Ebenen begutachtet wurde, weiß ich, dass manche mit dem Ausgang nicht zufrieden sein werden. Aber in Anbetracht der Fakten wurde die einzige gesetzeskonforme und angemessene Entscheidung getroffen."
Während Sheskey von Freundschaft spricht, klagt Blake
Am 25. März, kurz vor Sheskeys Rückkehr zum Dienst, reichte Blake eine Bürgerrechtsklage auf Schadenersatz gegen den Polizisten ein, in der es heißt, der Einsatz einer tödlichen Waffe sei unverhältnismäßig gewesen, habe Blakes Verfassungsrechte gegen ungerechtfertigte Sicherstellung verletzt und sei mit "Vorsatz, Böswilligkeit und fahrlässiger Gleichgültigkeit" durchgeführt worden.
Blakes Schüsse lösten erneut Proteste von Black-Lives-Matter-Demonstranten aus.
Quellen: "Milwaukee Journal Sentinel"