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Therapie Drei Säulen der Allergiebekämpfung

Einfach wegpusten lässt sich eine Allergie nicht: Geduld ist gefragt.
Einfach wegpusten lässt sich eine Allergie nicht: Geduld ist gefragt.
© Colourbox
Die Behandlung einer Allergie setzt sich in der Regel aus drei Bausteinen zusammen, die miteinander kombiniert werden: Auslöser meiden, Beschwerden lindern, Ursachen angehen.

Eine Allergie verlangt allen Beteiligten sehr viel Geduld ab, da es viele verschiedene Formen und unzählige potenzielle Auslöser gibt. Diagnose und Therapie sind nicht nur sehr schwierig und aufwendig, sondern auch eng miteinander verwoben. Daher kann es zum einen lange dauern, bis der eigentliche Auslöser der Beschwerden fest steht, und ebenso kann einige Zeit vergehen, bis der Arzt die optimale Therapie für seinen Patienten gefunden hat.

Die Behandlung einer Allergie lässt sich in drei Blöcke einteilen: die Allergenkarenz, die Linderung der Symptome und die Bekämpfung der Ursache. Jeder dieser Blöcke ist für sich genommen wichtig, allein aber nicht ausreichend.

Allergenkarenz: Auslöser meiden

Der erste Schritt ist, den Auslöser, sobald er identifiziert ist, möglichst zu meiden. Das unterbricht die Reaktionskette des Immunsystems und verschafft dem Allergiker zunächst etwas Ruhe, auch wenn dies im Alltag oft gewisse Einschränkungen mit sich bringt. Manchmal ist das Vermeiden aber nicht so ohne weiteres möglich: Menschen mit Heuschnupfen etwa können den Pollen im Frühjahr kaum ausweichen, ebenso geht es Hausstaubmilben- oder Tierhaarallergikern - die Allergene liegen in der Luft. Bei dieser ersten Stufe der Behandlung geht es daher auch darum, entsprechende Alternativen für den Allergiker zu finden, insbesondere dann, wenn Medikamente oder Lebensmittel nicht vertragen werden.

Medikamente und anderen Maßnahmen: Symptome lindern

Bestimmte Medikamente können die Beschwerden bei einer Allergie häufig lindern. Antihistaminika unterdrücken zum Beispiel die allergische Reaktion, indem sie die Wirkung des Gewebshormons Histamin blockieren. Kortisonhaltige Präparate stoppen die Entzündungsreaktion im Körper. Und Beta-2-Sympathomimetika lassen die Muskeln der Bronchien erschlaffen, woduch sich die Atemwege erweitern. Auch hier muss der Arzt die Medikamente jeweils individuell abstimmen und mögliche Überempfindlichkeiten gegenüber den Wirkstoffen sowie Nebenwirkungen berücksichtigen.

In ihrer Not probieren Patienten häufig auch alternative Methoden aus. Manche der Verfahren sind als Ergänzung sinnvoll, andere haben keinen Effekt und wiederum andere können eine Allergie sogar verschlimmern. Hier gilt es, sich vorher umfassend zu informieren.

Überhaupt ist es wichtig für Allergiker, sich intensiv mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen und eigenverantwortlich mit ihr umzugehen. Darunter fällt etwa, Informationen einzuholen und bestimmte Tipps im Alltag umzusetzen oder sich entsprechend schulen lassen und zum Beispiel eine Entspannungstechnik zu erlernen. Denn neben Medikamenten können auch diese, manchmal auch eine Psychotherapie, die Allergie positiv beeinflussen.

Spezifische Immuntherapie: die Ursache angehen

Moderne Behandlungsansätze packen die Allergie am Ursprung. So versuchen Allergologen bei einer spezifischen Immuntherapie oder Hyposensibilisierung, den Körper mit sehr geringen Mengen des Auslösers langsam an das Allergen zu gewöhnen und das Immunsystem unempfindlich zu machen. Leider gibt es das erst für wenige Allergene und Krankheitsbilder.

Yamina Merabet, Arnd Schweitzer

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