In einem Internierungslager für Flüchtlinge auf der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel im Indischen Ozean hat es seit dem Wochenende Tumulte gegeben. Insassen hatten die Einrichtung zerstört und Zäune niedergetrampelt sowie einige Brände gelegt, heiß es nach australischen Medienberichten vom Montag. Das Personal habe sich aus Sicherheitsgründen zurückgezogen, wie die Einwanderungsbehörde bekanntgab. Die Lage sei angespannt, man bemühe sich um Entspannung. Angaben über Verletzte beim Personal lägen nicht vor.
Zu den Unruhen war es nach dem Tod eines Häftlings am Sonntag gekommen, der aus dem Lager ausgebrochen war. Es soll sich um einen Kurden aus dem Iran handeln, der seit 2010 dort festgehalten wurde. Laut Augenzeugen war er außerhalb des Grenzzauns eine Klippe hinabgestürzt.
Australien hält Flüchtlinge, die es an Land schaffen, in Auffanglagern fest, die das Land auch in Papua-Neuguinea oder im mikronesischen Nauru betreibt. Selbst bei Anerkennung als Flüchtling sollen sie nur dort - nicht aber in Australien - ein Aufenthaltsrecht erhalten.