Omikronwelle Neue Klinikdaten zeigen: Immer mehr Corona-Patienten landen auf Normalstationen

Pfleger schieben einen Corona-Patienten in einem Bett über den Flur einer Klinik
Pfleger schieben einen Corona-Patienten in einem Bett über den Flur einer Klinik in Halle
© Waltraud Grubitzsch / DPA
Die Hoffnung auf ein baldiges Coronaende wächst. Viele Experten gehen davon aus, dass die Omikronwelle in den nächsten Wochen abflacht. Doch neue Daten aus den Kliniken geben Anlass zur Vorsicht.

Lange Zeit schien es, als würde Deutschland verhältnismäßig gut durch die Omikronwelle kommen. Zwar brechen die Infektionszahlen jeden Tag neue Rekorde, doch der befürchtete Zusammenbruch der kritischen Infrastruktur blieb aus – auch weil die Politik rechtzeitig Schutzmaßnahmen ergriffen hatte.

Doch inzwischen nehmen in den Kliniken die Belastungen vor allem auf Normalstationen zu. Insgesamt waren am Mittwoch bundesweit 17.940 corona-positiv getestete Patienten im Krankenhaus, wie eine am Donnerstag veröffentlichte neue Übersicht der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) zeigt. Davon waren demnach 15.542 Patienten auf Normalstationen und damit 21,5 Prozent mehr als vor einer Woche. Auf Intensivstationen waren 2398 corona-positiv getestete Patienten – 3,8 Prozent mehr als vor einer Woche.

In den Daten wird nicht unterschieden, ob Patienten wegen einer Covid-Infektion kommen oder die festgestellte Infektion nicht ursächlich für die Behandlung ist, wie es zur Erläuterung hieß. Die Übersicht auch nach Ländern soll nun werktäglich aktualisiert werden.

DKG-Chef: Normalstationen in Corona-Pandemie immer wichtiger

DKG-Chef Gerald Gaß sagte, mit der Omikron-Welle würden Daten von den Normalstationen immer wichtiger. "Mit den extrem hohen Infektionszahlen hat die Inzidenz stark an Aussagekraft verloren, und auch die Situation auf den Intensivstationen ist derzeit weniger angespannt als in den vergangenen Wellen."

Die neue Datenveröffentlichung solle dazu beitragen, die Pandemielage transparenter zu machen, erklärte die DKG. Generell sei die Datenlage in Deutschland auch nach zwei Jahren Pandemie sehr unbefriedigend. Krankenhäuser erhöben genaueste Daten über ihre Corona-Patientinnen und -Patienten. Leider würden die Daten aber nicht so aufbereitet und publiziert, dass sie bei der Einschätzung und Bewältigung der Pandemie gut helfen könnten.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz begrüßte es, dass es endlich ein Corona-Monitoring für alle Krankenhäuser gebe. Aktuell seien 3,34 Prozent der Patienten mit dem Virus infiziert, sagte Vorstand Eugen Brysch. Es scheine, dass die Omikronwelle über Schleswig-Holstein hinweg gerollt sei. Denn dieses Bundesland weise in der Übersicht als einziges eine abnehmende Belegungsinzidenz auf. Diese Fakten zeigen, dass die Krankenhäuser momentan nicht überlastet seien, sagte Brysch.

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