Stiftung Warentest Prüfer finden Schadstoffe in Cola

Cola kann dick machen und Karies begünstigen. Das ist bekannt. Stiftung Warentest hat nun 29 Limonaden getestet – und neben reichlich Zucker auch Schadstoffe entdeckt.

Cola-Getränke enthalten sehr viel Zucker sowie teilweise sogar "gesundheitlich bedenkliche Stoffe": Nur vier von 30 getesteten koffeinhaltigen Getränken bekamen von der Stiftung Warentest daher die Note "Gut". Alle vier sind nur mit Süßstoffen gesüßt und zuckerfrei. 19 Produkte schneiden "befriedigend", fünf "ausreichend" und zwei "mangelhaft" ab.

In fünf bekannten Markenprodukten fanden die Tester mittels Laboranalyse "nennenswerte Mengen gesundheitlich bedenklicher Stoffe", wie es in der Zeitschrift "test" heißt. Das typische Braun einer Cola stammt demnach fast immer vom Farbstoff Zuckerkulör, der den Schadstoff 4-Methylimidazol mit sich bringen kann. Diese Substanz gelte als möglicherweise krebserregend, so Warentest. In mehreren Colas fanden die Tester hohe Gehalte, etwa in den Produkten von Club Cola, Pepsi, Pepsi Light und Vita Cola Pur.

Kritisch sei auch die hohe Chloratbelastung einiger Getränke, darunter die Cola Pepsi Light. Chlorat kann zum Beispiel aus Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln stammen. Zu viel davon kann die Jodaufnahme hemmen. Auch in anderen Erfrischungsgetränken wiesen die Tester den Stoff nach – wenn auch in geringerer Konzentration. Betroffen waren etwa die klassische Coca-Cola und die Produkte Coca-Cola Zero und Life. Die Bewertung für die chemische Qualität lautete daher "befriedigend".

Stiftung Warentest: mehr Alkohol als erlaubt

In dem Produkt Red Bull Cola fanden die Tester mehr Alkohol als erlaubt. Das Getränk enthalte rund drei Gramm pro Liter, zulässig seien jedoch nur zwei Gramm, so Warentest. Eine Gefahr für Schwangere, Kinder und auch trockene Alkoholiker bestünde nicht. Allerdings handele es sich bei dem erhöhten Wert um einen "klaren Gesetzesverstoß".

Die Prüfer kritisieren auch den hohen Gehalt an Phosphorsäure in dem Getränk Fritz-Kola. Phosphorsäure steckt in vielen Colas und verhilft ihnen zu ihrem säuerlich-spritzigen Geschmack. Allerdings muss eine zulässige Höchstmenge eingehalten werden. Das Getränk von Fritz Cola schöpfe diese als einzige im Test aus, so die Prüfer. Nierenkranke sollten wegen der enthaltenen Säure gänzlich auf Cola verzichten.

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Die Cola-Testsieger sind zuckerfrei

Der durchschnittliche Zuckergehalt in einem halben Liter klassischer Cola entspricht 16,5 Stücken Würfelzucker. Damit sei die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Tagesmenge an zugesetztem Zucker bereits ausgeschöpft, kritisiert Stiftung Warentest. Die klassischen Colas bekamen dafür im Test Punktabzüge.

Die vier Colas, die Warentest mit "Gut" bewertete, sind zuckerfrei und mit Süßstoffen gesüßt. Testsieger ist das Produkt "Coca-Cola Light". Den zweiten Platz belegt "Coca-Cola Zero", dicht gefolgt von den Discounter-Produkten "Freeway Cola Light" und "River Cola 0% Zucker". Stiftung Warentest gibt jedoch zu bedenken, dass nicht nur Zucker, sondern auch Süßstoffe seit einiger Zeit in der Kritik stehen. So sollen sie den Appetit anregen und Kopfschmerzen verursachen.

Ist es daher sinnvoll, ganz auf Cola zu verzichten? Nicht zwingend. Stiftung Warentest zitiert eine Ernährungsexpertin, der zufolge Süßstoffe dabei helfen können, Energie zu sparen. Wer also zuvor reichlich herkömmliche Cola getrunken habe, könne sich mit Süßstoffen leichter umstellen. Auf Dauer sei es jedoch besser, seinen Durst mit Wasser oder ungesüßtem Tee zu löschen.

Den vollständigen Test gibt es gegen Gebühr hier.

AFP
ikr

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